Mit Hochdruck arbeitet die Forschung an der zuverlässigen Erzeugung einer Kernfusion. Um dem potenziellen Energielieferanten Nummer eins der Zukunft ein Stück näher zu kommen, greifen einige Teams zu kreativen und speziellen Lösungen. So auch ein Unternehmen aus Kanada.
Kernfusion: Die Idee mit dem Sprengstoff
General Fusion, ein kanadisches Startup, will die Forschung an der Kernfusion voranbringen und hat hierfür einen speziellen Fusionsreaktor entworfen. Dieser besitzt eine Brennkammer aus flüssigem Metall, welches anschließend mit Hilfe von Kompressionskolben komprimiert wird.
Noch während der Kompression wird Plasma aus Wasserstoff in den Reaktor eingeleitet. Durch die starke Kompression entstehen sehr hohe Temperaturen und eine so starke Dichte, dass eine Kernfusion der Wasserstoffatome herbeigeführt wird. Dank des umliegenden Metalls kann die so entstehende Energie sofort abgeführt werden.
In den letzten Jahren wurde das Konzept weiter getestet und verfeinert. Doch bisher kam es lediglich in Simulationen zum Einsatz. Nun erfolgte der erste reale Testversuch. Die Ergebnisse zum Kernfusion-Test veröffentlichte das Team von General Fusion auf dem Wissenschaftsportal IOSscience.
Lesetipp: Auch andere Unternehmen arbeiten immer weiter an der Weiterentwicklung der Kernfusion. Ein weiterer Ansatz macht sich KI zu Nutze.
Erste Erfolge zu verzeichnen
In der Veröffentlichung beschreiben die Forscher und Forscherinnen ihr Vorgehen: In einem Tokamak-Reaktor, die bekannteste Variante des Kernfusions-Reaktors, wurde Plasma verdichtet, indem die Metallwände mit sehr potentem Sprengstoff nach innen gedrückt wurden.
Hierzu war es nötig, den Sprengstoff symmetrisch und gleichmäßig explodieren zu lassen. Andernfalls hätte das Experiment das entstehende, komprimierte Plasma negativ beeinflussen können. Letzteres wurde durch die Kompression auf rund sieben Millionen Kelvin, sprich rund 6.999.727 Grad Celsius erhitzt.
Hierdurch konnte bewiesen werden, dass die spezielle Idee des Unternehmens aus Kanada durchaus Potenzial hat und weiter ausgebaut werden sollte. Bereits Anfang 2025 soll die sogenannte „Lawson Machine“, ein Versuchsreaktor von General Fusion, in Betrieb genommen werden.
Quelle: IOPscience
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