Die NASA hat große Pläne für die Erforschung des Saturnmondes Titan. Mit dem innovativen Helikopter Dragonfly, der 2028 starten soll, geht die Raumfahrtbehörde auf die Suche nach Hinweisen auf außerirdisches Leben. Der Titan, der zweitgrößte Mond im Sonnensystem, gilt aufgrund seiner einzigartigen Bedingungen als besonders vielversprechend für wissenschaftliche Entdeckungen.
NASA schickt Dragonfly ins All
Dragonfly ist ein nuklear angetriebener Drehflügler, der wie ein Helikopter über die Oberfläche des Titan fliegen soll. Die NASA plant, ihn zwischen dem 5. und 25. Juli 2028 mit einer Falcon-Heavy-Rakete von SpaceX zu starten, wie die Weltraumbehörde in einer Mitteilung schreibt. Nach einer sechsjährigen Reise soll Dragonfly 2034 sein Ziel dann erreichen. Mit acht Rotoren ausgestattet, kann der Helikopter dann über zwei Jahre lang verschiedene Orte des Titan erkunden und chemische Hinweise auf Lebensformen untersuchen.
Forscher*innen sind schon lange vom Titan fasziniert. Schließlich ist er einer der wenigen Himmelskörper im Sonnensystem, der stabile Flüssigkeiten auf seiner Oberfläche hat, wie Golem berichtet. Diese bestehen zwar nicht aus Wasser, sondern aus Kohlenwasserstoffen wie Methan, aber auch organische Verbindungen, die als Bausteine des Lebens gelten, sind dort verbreitet. Laut der NASA soll Dragonfly „präbiotische chemische Prozesse“ untersuchen, die denen auf der frühen Erde ähneln könnten.
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Auch Entstehung von Leben auf der Erde im Fokus
Die Bedingungen auf dem Titan sind außergewöhnlich. Neben seinen Seen und Meeren bietet der Mond eine dichte Atmosphäre, die es Dragonfly ermöglicht, effizient zu fliegen. Angetrieben von einer Atombatterie, kann der Helikopter täglich neue Regionen erforschen. Mit speziellen Instrumenten soll er prüfen, ob die Mischung aus Kohlenwasserstoffen und möglicherweise Wasser Spuren von Leben hinterlassen hat.
Die NASA erhofft sich dadurch nicht nur Erkenntnisse über außerirdisches Leben auf dem Titan, sondern auch Einblicke in die Entstehung von Leben auf der Erde. Selbst wenn Dragonfly keine Lebewesen findet, könnten seine Daten wertvolle Hinweise darauf geben, wie lebensfreundliche Bedingungen entstehen.
Neben Dragonfly entwickelt die NASA auch andere Technologien für die Erforschung von fernen Himmelskörpern. So könnten in Zukunft Schwärme von Tauchrobotern die Ozeane auf Eismonden erkunden, wie Focus erklärt. Mit Dragonfly beginnt jedoch ein neues Kapitel in der Erforschung des Weltalls – ein Kapitel, das der Menschheit möglicherweise Antworten auf eine der größten Fragen liefern könnte: Gibt es Leben außerhalb der Erde?
Quellen: NASA, Golem, Focus
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