Maya, Inka und Azteken – die Gebiete in Latein- und Südamerika sind weltberühmt für ihre antiken Zivilisationen, die imposante Bauwerke und ausgeklügelte Erfindungen hinterließen. Davon zeugen auch zahlreiche archäologische Funde. Einige davon werden auch schon mal unter kuriosen Umständen zutage gefördert, wie ein Beispiel in Mexiko zeigt.
Archäologischer Fund in Mexiko
So sollte einer Bundesstraße in Mexiko eigentlich nur eine dritte Fahrspur hinzugefügt werden, als in diesem Juni plötzlich eine antike Pyramide während der Bauarbeiten entdeckt wurde. Forscher*innen dokumentierten und sicherten daraufhin den archäologischen Fund aufwendig ab. Mexikos National Institute of Anthropology and History gab erst vor wenigen Tagen eine Mitteilung diesbezüglich heraus.
Das Bauwerk ist laut den Forscher*innen Teil einer prähispanischen Siedlung. Diese ist unter dem Namen San Miguel bekannt. Die Entstehung der Stätte wird auf die Zeit zwischen der Späten Klassik (650 bis 950 nach Christus) und der späten Postklassik (1350 bis 1519 nach Christus) geschätzt.
In der Pressemitteilungen erklären die Wissenschaftler*innen des Instituts, dass das Gebiet mit der Herrschaft Metzca in Verbindung steht, „deren multiethnische Prägung […] noch im 16. Jahrhundert sichtbar war, als der Augustinerorden dort mit dem Bau verschiedener Einsiedeleien, Kirchen und Klöster begann.“
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Aufwendige Schutzmaßnahmen
Um den archäologischen Fund zu schützen, wurde auch bereits eine massive Konstruktion errichtet. Dabei handelt es sich um eine 43 Meter lange Felsmauer. Sie ist zudem 11,70 Meter hoch und teilweise fast ein Meter dick. Das Besondere daran: Sie wurde parallel zum Profil des Bauwerks errichtet. Das bedeutet, dass nun praktisch eine zweite, sehr viel jüngere Pyramide in der mexikanischen Landschaft ihren Platz gefunden hat.
Zuvor wurde die umfassende Dokumentation des archäologischen Fundes mit Unterstützung von Drohnen durchgeführt. Daraus sollen dann digitale Modelle der Pyramide entwickelt werden. Ebenso wurden 155 Proben von Materialien wie Kalk, Holzkohle, Erde und verkohlten Holzböden im Umkreis des Bauwerks gesammelt. Diese werden in den kommenden Monaten Laboruntersuchungen unterzogen, in der Hoffnung bald noch mehr über dieses herausfinden zu können.
Die Forscher*innen betonen dabei die enorme wissenschaftliche Bedeutung der Entdeckung: „Die Daten, die aus diesen archäologischen Aufzeichnungen hervorgehen, werden zum Verständnis der menschlichen Besiedlung in der Region der Sierra Alta de Hidalgo beitragen, […] wo die ersten Siedlungen laut Geschichtsschreibung mindestens 14.000 Jahre alt sind.“
Quelle: National Institute of Anthropology and History
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