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Archäologischer Fund: Uralte Konstruktion verblüfft Forscher – „neue Dimension unseres Verständnisses“

Ein antikes Gebäude ist für die Forschung gleich aufgrund mehrerer Faktoren ein wahres Faszinosum. Vor allem seine Entstehungsgeschichte verblüfft.

KI-generiertes eines Eingangs zu einem antiken Tempel
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Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Von den Pyramiden im alten Ägypten bis zu den Göttertempeln im antiken Griechenland. Die Menschheit hat über die Jahrtausende viele beeindruckende Konstruktionen hervorgebracht. Ein archäologischer Fund in Spanien zeigt nun erneut, wie ausgeklügelt die Baukunst und der Erfindergeist der alten Zivilisationen war.

Archäologischer Fund in Spanien

Die Entdeckung ist einem internationalen Forschungsteam an der Ausgrabungsstätte Casas del Turuñuelo in Guareña, Spanien gelungen. Diese gilt als das am besten erhaltene Lehmgebäude im westlichen Mittelmeerraum. Die Forscher*innen der Universitäten Helsinki und Murcia sowie des Instituts für Archäologie (CSIC – Junta de Extremadura) konnten nun den Entstehungsprozess des Bauwerks erfolgreich rekonstruieren. Die neuen Erkenntnisse haben sie vor wenigen Wochen in der Zeitschrift Scientific Reports veröffentlicht.

Marta Lorenzon von der Universität Helsinki, ein Mitglied des Forschungsteams, erklärt in einer Pressemitteilung dazu: „Unser Ziel war es, zu verstehen, wie die Lehmmaterialien verarbeitet und verwendet wurden, wie die Arbeit organisiert war und wie hoch das Können der am Bau beteiligten Gemeinschaft war. Wir wollten Licht in die Baumethoden, die Umweltausbeutung und die soziopolitischen Strukturen bringen, die die Schaffung solch monumentaler Architektur ermöglichten.“

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Monumentales Bauwerk

Die Ergebnisse waren dabei mehr als erstaunlich. Der archäologische Fund stammt „aus dem 5. Jahrhundert vor Christus und ist eines der monumentalen Gebäude der tartessischen Kultur“, wie es in der Studie heißt. Es zeichnet sich vor allem durch seine komplexe Architektur, Prestigegüter und die absichtliche Zerstörung nach einem Festmahl und Tieropfern aus.

Die Forscher*innen konnten herausfinden, dass die Verwendung von Lehmbauweise durch die Tartessier ein überaus angepasster und umweltfreundlicher Prozesses war. Diese Leistung unterstreicht nicht nur die fortgeschrittenen architektonischen Fähigkeiten der antiken Kultur, sondern auch ihren nachhaltigen Ansatz zum Bauen im Einklang mit ihrer lokalen Umgebung.

„Die Fähigkeit, diese alten Techniken zu rekonstruieren, bietet unschätzbare Einblicke in die Art und Weise, wie diese protohistorische Kultur gedieh und sich anpasste, und verleiht unserem Verständnis ihres Einfallsreichtums und ihrer Widerstandsfähigkeit eine neue Dimension“, fasst Lorenzon die Bedeutung des archäologischen Fundes zusammen.

Quellen: „Hierarchical organization and skilled workforces for constructing the Tartessic earthen building at Casas del Turuñuelo (Guareña, Spain)“ (Scientific Reports 2024), phys.org

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