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Wasserstoff: „Ich war überrascht“ – Forscher stoßen auf riesige natürliche Quelle

Die Entdeckung könnte die Erde für viele Hundert Jahre mit Energie versorgen. Dabei könnte sie uns sogar von fossilen Trägern weitestgehend unabhängig machen.

KI-generiertes Bild mehrerer Wasserstoff-Tanks.
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Die Erde birgt scheinbar mehr Wasserstoff als je zuvor angenommen. Forscher*innen entdeckten Anzeichen dafür, dass gewaltige Mengen des Energieträgers tief unter der Erdoberfläche lagern. Diese Erkenntnis könnte den Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung ebnen – möglicherweise über Jahrhunderte hinweg.

Billionen Tonnen an Wasserstoff

Wissenschaftler*innen des US Geological Survey schätzen, dass etwa 6,2 Billionen Tonnen Wasserstoff im Untergrund schlummern. Dabei sollen bereits ein kleiner Teil dieser Vorräte ausreichen, um uns für 200 Jahre mit sauberer Energie zu versorgen, wie aus der Studie hervorgeht, die kürzlich in Science Advances veröffentlicht wurde. Diese Menge würde ausreichen, um fossile Brennstoffe großflächig zu ersetzen. Doch die genaue Lokalisierung der Lagerstätten bleibt noch eine Herausforderung.

Die Entstehung des Wasserstoffs erfolgt durch natürliche chemische Reaktionen in Gesteinen, etwa wenn Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt wird. Lange Zeit glaubte man, dass sich das Gas schnell verflüchtige. Doch Funde in Westafrika und Albanien haben gezeigt, dass sich Wasserstoff in großen Mengen in der Erde ansammeln kann, wie Live Science berichtet. „Ich war überrascht, dass die Ergebnisse größer waren, als ich erwartet hatte“, erklärt Geoffrey Ellis, Erdölgeochemiker beim US Geological Survey (USGS) und Hauptautor der neuen Studie, gegenüber Live Science. „Die Erkenntnis ist, dass da unten eine Menge steckt.“

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Klimafreundlicher Treibstoff

Auch in den USA gibt es Hinweise auf bedeutende natürliche Wasserstoffquellen. Forscher*innen der University of Nebraska-Lincoln (UNL) untersuchen den Mittelkontinentalgraben, der vor über einer Milliarde Jahren durch geologische Prozesse entstand. Dieser Graben könnte ideale Bedingungen bieten: „Es könnte tief genug sein, um ihn zu lagern, aber flach genug, um darauf zuzugreifen“, erklärte Karrie Weber, Professorin für Erd- und Atmosphärenwissenschaften sowie Biowissenschaften an der UNL in einer Mitteilung. Die Reaktion von Wasser mit bestimmten Gesteinen sorgt dabei für die kontinuierliche Produktion von Wasserstoff.

Ein großer Vorteil dieser natürlichen Ressource liegt in ihrer Klimafreundlichkeit. Während künstlich hergestellter Wasserstoff oft auf Energie aus fossilen Quellen angewiesen ist, entfällt dieser Aspekt bei den natürlichen Vorkommen. Zudem ließe sich das Gas direkt im Untergrund speichern.

Die Herausforderungen sind jedoch beträchtlich. Die genaue Lage vieler Wasserstoffvorkommen ist unklar, und ein Großteil könnte zu tief oder unwirtschaftlich zu fördern sein. Dennoch eröffnen die Entdeckungen neue Möglichkeiten für eine nachhaltige Energiezukunft.

Quellen: „Model predictions of global geologic hydrogen resources“ (ScienceAdvances, 2024); University of Nebraska-Lincoln, LiveScience

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