Es gibt wohl keinen Himmelskörper, um den sich so viele Mythen und Vermutungen ranken wie das schwarze Loch. Vermutlich gibt es sehr viele davon im Universum, leicht zu finden sind sie dennoch nicht. Ein Exemplar, das bereits einmal aufgespürt wurde, macht nun erneut Schlagzeilen.
Schwarzes Loch: Riesige Explosion festgestellt
Eines der bekanntesten Phänomene im Weltall ist das schwarze Loch. Dessen hauptsächliche Eigenschaft besteht darin, so konnten Forscher*innen feststellen, alle Materie und sogar Licht durch seine gewaltige Gravitation zu verschlingen. Meist handelt es sich bei einem solchen Himmelskörper um einen ehemaligen, riesigen Stern, der auf diese Weise sein Ende findet. Doch vor einigen Jahren fand die Wissenschaft heraus, dass nicht nur etwas ein-, sondern manchmal auch etwas ausgestoßen wird.
Einen neuerlichen Beleg dafür entdeckten Forschende bei dem schwarzen Loch mit dem Namen „Virgo A“. Dieses Exemplar ist bereits bekannt. Vor mittlerweile sechs Jahren gelang es einer Forschungsgruppe, das erste Foto eines der düsteren Giganten zu schießen. Fotomodell war 2019 ebendieses „Virgo A“. Nun allerdings erregte es aus einem anderen Grund Aufmerksamkeit: Offenbar fand eine gewaltige Eruption, eine Art Explosion, statt, die riesige Mengen an Gammastrahlung ins Weltall warf. Eine Eruption solcher Größe war der Forschung bislang nicht bekannt, wie die Universität von Kalifornien UCLA erklärte.
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Das hat der Ausbruch zu bedeuten
Das Phänomen einer Gammastrahlen-Eruption hingegen ist für die Wissenschaft nichts Neues. Beeindruckend ist, wie erwähnt, seine Größe: So ist die Explosion offenbar siebenmal größer als das an sich schon gewaltige schwarze Loch selbst. Und damit nicht genug, offenbar hielt der Ausbruch ganze drei Tage an. Dazu kommt, dass die gesamte Energie, die dafür nötig war, aus einer vergleichsweise winzigen Region des Himmelskörpers kommt. Mit etwa 18 Milliarden Kilometern Durchmesser ist diese deutlich kleiner als das Loch, das 120 Milliarden Kilometer misst.
Lektionen wollen die Forscher*innen vor allem für die Erforschung von Lichtpartikeln, sogenannten Photonen, ziehen. Dabei ist anzunehmen, dass die Photonen in der Gammastrahlen-Eruption einen gewaltigen Energiewert haben. Dies führt offenbar dazu, dass bereits vom schwarzen Loch angesogene Materie wieder abgestoßen wird und dabei beinahe Lichtgeschwindigkeit erreicht. Weidong Jin, einer der beteiligten Wissenschaftler, erklärte, es sei „verblüffend“, dass eine solch energiereiche Eruption überhaupt entstehen könne. Genau das wollen die Forscher*innen mit weiteren Untersuchungen nun allerdings klären.
Quellen: UCLA
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