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„Unbezahlbarer“ archäologischer Fund: Artefakte eines alten Reiches ausgegraben – sie waren lange verschollen

Nicht nur in Italien, Griechenland oder dem Nahen Osten lassen sich Entdeckungen von historischen Artefakten machen. Auch Osteuropa bringt immer wieder erstaunliche Funde ans Licht.

KI-Render von einem archäologischen Fund.
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Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Ein archäologischer Fund kann vieles beinhalten. Oft bezeichnet er Objekte, die seit Jahrtausenden im Boden auf ihre Entdeckung gewartet haben. Manchmal sind diese aber auch erst seit 90 Jahren verschollen – wie bei einem aktuellen Fall in Polen.

Archäologischer Fund: Krönender Jahresabschluss

Gegen Ende des letzten Jahres gelang Forscher*innen bei einer Ausgrabung in der litauischen Hauptstadt ein archäologischer Fund der besonderen Art. Dort wurden keine Alltagsgegenstände entdeckt, sondern Teile der Reichsinsignien des alten polnisch-litauischen Imperiums. Diese galten eigentlich als verschollen, können nun aber in restaurierter Fassung der Öffentlichkeit präsentiert werden. Ihr Wert wurde von dem Erzbischof von Vilnius, Gintaras Gruszas, als „unbezahlbar“ bezeichnet.

Genauer handelt es sich bei dem archäologischen Fund um mehrere Kronen, die als sogenannte „Grabkronen“ gedacht waren. Herrscher*innen ließen diese kurz vor ihrem Tod anfertigen, um auch im Grab bekrönt zu liegen. Die Krone, die sie zu Lebzeiten trugen, ging dann stattdessen an ihre Nachfolger*innen über. Die aktuellen Exemplare bestehen zu großen Teilen aus reinem Gold und stellen „wunderbare Werke der Goldschmiedekunst“ dar, wie der Erzbischof laut RMF24 erklärte.

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Das ist die Vergangenheit der Artefakte

Die Geschichte der polnisch-litauischen Grabkronen ist dabei wechselhaft. Diese wurden im 15. Jahrhundert von Alexander Jagiellon und seiner Mutter, Elisabeth von Habsburg, angefertigt. Auch die Krone, Zepter, Reichsapfel und weiterer Schmuck der polnischen Fürstin Barbara Radziwiłłówna sind Teil des archäologischen Fundes. Früher befanden sich diese im Besitz des polnisch-litauischen Königreiches, das vom 16. bis zum frühen 18. Jahrhundert einer der größten Flächenstaaten Osteuropas war. Zeitweise beherrschte die königliche Jagiellonen-Dynastie ein Gebiet von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer und setzte sogar Zaren in Russland ein.

Um die Gegenstände, die für die polnisch-litauische Geschichte von hohem Wert sind, zu schützen, versteckte man sie 1939, zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, vor den anrückenden Armeen der Nazis. Dass sie nun wiederentdeckt wurden, gibt beiden Ländern die Möglichkeit, ihre gemeinsame Geschichte zu vertiefen und zugleich für die Öffentlichkeit darzustellen. Der archäologische Fund soll daher in Kürze bereits im Museum ausgestellt werden.

Quellen: RMF24

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