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Archäologischer Fund: Antiker Goldschatz ausgegraben – er stammt aus einem legendären Reich

In der Antike dienten Münzen nicht nur zur Zahlung, sondern auch der Kommunikation. Von einem Herrscher gab es bislang nur wenige Exemplare, was eine kürzliche Entdeckung änderte.

Goldmünzen als archäologischer Fund auf einem Haufen.
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Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Wer die Geschichte des Römischen Reiches erforschen will, sollte sich nicht auf Textzeugnisse beschränken. Auch ein archäologischer Fund kann große Vorteile mit sich bringen, da er mitunter bisherige Leerstellen in der Forschung füllt. So geschah es auch bei einer besonders wertvollen Entdeckung in Luxemburg.

Archäologischer Fund: Luxemburger im Glück

Bei einem archäologischen Fund im Norden Luxemburgs gelang es Forscher*innen, eine ganze Menge von goldenen Münzen aus der Antike freizulegen. Wenngleich Münzen eines der häufigsten Fundobjekte sind, ist eine gesammelte Entdeckung dieser Größe selten. Insgesamt handelt es sich um 141 Exemplare, die sich in einem exzellenten Erhaltungszustand befinden und aus verschiedenen Epochen des römischen Reiches stammen.

Verantwortlich für die Entdeckung sind Privatpersonen aus Luxemburg. Bei dem aktuellen archäologischen Fund lässt sich auch beobachten, welches Glück ein solches Ereignis für diejenigen bedeuten kann, auf deren Land die Ausgrabung stattfindet. Sie erhielten als Entschädigung vom luxemburgischen Staat ganze 308.600 Euro. Das liegt zum Teil auch an den schwierigen Umständen der Ausgrabung: Wegen Sorge vor nicht explodierten Weltkriegsbomben in der Gegend benötigten die beteiligten Forscher*innen viel Zeit für den gesamten Prozess. Mit beteiligt war auch der Minenräumdienst der luxemburgischen Armee, wie das nationale Institut für Archäologie angibt.

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Das bedeutet die Entdeckung

Beeindruckend ist der archäologische Fund dabei nicht nur aufgrund seiner schieren Menge, sondern auch wegen der Seltenheit mancher der entdeckten Münzen. Im römischen Reich war es üblich, dass Herrscher*innen nicht nur durch Inschriften, Verlautbarungen und Herolde mit ihren Untertanen kommunizierten. Auch die Bildnisse, die die einzelnen Kaiser sich auf den Münzen gaben, sprachen für die Menschen damals eine deutliche Sprache.

So bedeutete ein Symbol wie die Kappe der Freigelassenen, dass der Kaiser für sich beanspruchte, das Reich von einem Tyrannen befreit zu haben. Oder ein bestimmter Haarschnitt ließ ihn als Eroberer erscheinen, der Alexander dem Großen glich. Von einem Kaiser sind allerdings nur wenige Exemplare erhalten, was der archäologische Fund nun ändert.

Denn dieser stammt aus der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts nach Christus (n. Chr.), als das Imperium in einer Krise versank. In dieser Zeit kamen zahlreiche Usurpatoren auf, das bedeutet Menschen, die selbst Kaiser werden wollten. Viele ließen ihre eigenen Münzen prägen, um so ihren Herrschaftsanspruch zu untermauern. So auch Kaiser Eugenius, der von 392 bis 394 die Zentralmacht innehatte. Das charakteristische Bild mit der langen Nase, bisher nur von seltenen Münzen bekannt, wird nun durch den archäologischen Fund untermauert. Für die künftige Forschung lassen sich wichtige Informationen daraus ziehen, weswegen weitere Untersuchungen folgen werden.

Quellen: Institut National de Recherches Archéologiques

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