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Mysteriöse Toten-Rituale: Archäologen finden Mumien mit goldenen Körperteilen

Noch heute birgt die Geschichte Ägyptens zahllose Geheimnisse, die es zu lüften gilt. Jeder neue Fund bringt die Forschung den Antworten ein Stückchen näher.

Steinerner Sarkophag
© arsyi_06 - stock.adobe.com

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Forschende haben in der Nähe von Al-Bahansa in Ägypten ein beeindruckendes Grab mit über einem Dutzend Mumien und goldenen Zungen entdeckt. Es stammt aus der ptolemäischen Epoche, die von 305 bis 30 vor Christus reicht, und gibt Einblicke in die Bestattungsrituale dieser Zeit. Die goldenen Zungen sollten den Verstorbenen im Jenseits ermöglichen, vor dem Gott Osiris zu sprechen. Solche archäologischen Funde sind selten und zeigen, wie wichtig spirituelle Vorbereitung für die alten Ägypter*innen war.

Archäologischer Fund bei Al-Bahansa

Neben den goldenen Zungen fanden die Forschenden auch goldene Fingernagelabdeckungen, Herzskarabäen, Kanopengefäße und Grabkeramik. Goldene Fingernägel wurden bei Personen von hohem Status verwendet, um sie während und nach der Einbalsamierung zu schützen. Die Herzskarabäen wurden auf das Herz der Mumien gelegt, um sie auf ihrer Reise ins Jenseits zu unterstützen, erklärte das ägyptische Ministerium für Tourismus und Altertümer via Facebook.

Die Wände des Grabes sind mit beeindruckenden Wandmalereien verziert, die Götter, Sterne und Begräbnisszenen darstellen. Die Göttin Nut, Mutter des Kosmos, ist gegen einen strahlend blauen Himmel mit Sternen abgebildet. Weitere Götter wie Isis, Anubis und Thot sind ebenfalls zu sehen und symbolisieren ihre Rolle, die Verstorbenen im Jenseits zu begleiten.

Die archäologischen Funde „bieten neue Einblicke in die religiösen Praktiken und Bestattungstraditionen der ptolemäischen Zeit in Al-Bahnasa“, betont Mohamed Ismail Khaled, Generalsekretär des Obersten Rates für Altertümer in Ägypten, gegenüber Ahram Online.

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„Der vollkommene Gute“

Im Hauptraum des Grabes entdeckten die Archäolog*innen mehrere Kalksteinsarkophage und die Überreste eines Mannes mit goldener Zunge und Herzskarabäus. Sie gehen davon aus, dass es sich um den Wen Nefer handeln könnte, doch erst die Untersuchung der Kanopengefäße wird Klarheit bringen.

Wen Nefer war ein altägyptischer Begriff und Titel, der wörtlich „der immer Gute“ oder „der vollkommene Gute“ bedeutet. Er wurde häufig mit Osiris, dem Gott der Unterwelt und Wiedergeburt, in Verbindung gebracht und galt als ehrender Beiname.

Das Grab selbst beherbergte bis zu 300 Mumien, die eng nebeneinander bestattet wurden. Neben den goldenen Zungen und Fingernägeln gehörten zu den archäologischen Funden viele Amulette, Djed-Pfeiler, Udjat-Augen und Perlen.

Quelle: Facebook/Ministry of Tourism and Antiquities وزارة السياحة والآثار; Ahram Online

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