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Archäologischer „Jahrhundertfund“: Riesiger Komplex in Pompeji entdeckt

Einer der bekanntesten Orte für die Entdeckung von Relikten aus dem Römischen Reich ist Pompeji in Süditalien. Dort gelang nun erneut ein großer Fund.

Innenansicht eines Hauses als archäologischer Fund.
© mychadre77 - stock.adobe.com

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Bei einem archäologischen Fund in Pompeji und Herculaneum konnten Forscher*innen einen enormen Beleg für den Reichtum der römischen Elite freilegen. Der Bau ist selbst für heutige Begriffe luxuriös, und dient einem bekannten Zweck.

Archäologischer Fund: So saunierte man in Rom

Meistens bedeutet ein archäologischer Fund, dass ein paar Münzen, ein Grab oder ein kleines Gemäuer ausgegraben wurde. Doch in einem aktuellen Fall in der bekanntesten archäologischen Ausgrabungsstätte Süditaliens ist der gesamte Komplex so beeindruckend, dass die Forscherin Dr. Sophie Hay ihn als „Jahrhundertfund“ bezeichnete. Es handelt sich dabei um eine komplette Spa-Anlage, die im Zentrum einer extrem luxuriösen Villa entdeckt wurde.

Wie die BBC berichtet, wurde der Aufbau über eine lange Periode hinweg freigelegt und offenbart einen einzigartigen Einblick in das Leben der römischen Oberschicht. So besteht der Komplex unter anderem aus einem An- und Auskleideraum, der mit reichen Verzierungen versehen ist. Darüber hinaus gibt es einen Wärme- und Kältebereich, in dem Benutzer*innen der Anlage ein heißes oder erfrischendes Bad nehmen konnten.

Zugleich zeigt die Entdeckung laut den Forscher*innen auch die sozialen Differenzen im alten Rom. Damit die außerordentlich reiche Oberschicht ein heißes oder kaltes Bad nehmen und sich stundenlang entspannen konnte, mussten Sklav*innen in düsteren, engen Heizräumen unterhalb der Bäder extrem harte Arbeit verrichten. Die Temperaturen waren nach Berechnungen der Forschungsgruppe derart hoch, dass es Menschen unter diesen Bedingungen nicht lange aushalten konnten.

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Wellness-Session endete abrupt

Auch über die Badegäste wurde bei der Ausgrabung einiges klar. So entdeckten die Forscher*innen in einem der Spa-Räume das Skelett einer Frau, die offenbar bei dem Vulkanausbruch des Vesuvs 79 nach Christus ums Leben kam. Sie trug dabei noch Goldperlen-Ohrringe, welche heute mehrere tausend Euro wert wären. Zusätzlich hielt sie anscheinend, während sie von der Asche des Ausbruchs verschüttet wurde, Goldmünzen in den Händen.

Doch bei dieser Tragödie bleibt es nicht. Ein weiteres, männliches Skelett wurde beim Einsturz einer der Wände des Hauses, das von herabfallenden Felsbrocken zusammenbrach, erschlagen. Die Frau lag vermutlich im Bad, und musste mit ansehen, wie der anwesende Mann unter der Wand verschwand. Der archäologische Fund erzählt daher nicht nur eine Geschichte vom luxuriösen Reichtum der Römer, sondern auch von dem tragischen Ende einer Stadt.

Quellen: BBC

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