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Chinesischer Reaktor bricht Weltrekord: Meilenstein zur Kernfusion erreicht

Der, dem es gelingt, nicht nur Kernspaltung, sondern auch Fusion nutzbar zu machen, hat den Zugang zu gewaltigen Energiequellen. China hat nun dabei die Nase vorn.

Ansicht eines Reaktors für Kernfusion.
© Leopard - stock.adobe.com

Dieser Physiker hält Zeitreisen für plausibel

Michio Kaku ist anerkannter Wissenschaftler und vertritt durchaus innovative Ideen. Auch zum Thema Zeitreise hat er eine sehr optimistische Einschätzung.

Schon seit Jahrzehnten forschen Wissenschaftler*innen auf der ganzen Welt an einer Möglichkeit, Kernfusion auf der Erde für die Stromerzeugung zu nutzen. Ein spezieller Reaktor konnte diesem Ziel nun einen großen Sprung näher rücken.

Kernfusion: Dieser Reaktor hat einen Rekord gebrochen

Eine der wenigen ungenutzten Ressourcen auf der Welt ist eine Reproduktion der Kraft der Sonne. Diese verschmelzt in einem ständig laufenden Prozess zwei Wasserstoffatome miteinander, wodurch Helium entsteht – und riesige Energiemengen. Diese strahlt der Stern dann als Hitze auf die Planeten im Orbit ab, wodurch überhaupt erst Leben ermöglicht wird. Dieser Prozess, bekannt als Kernfusion, könnte schon bald viele Energieprobleme hierzulande lösen. Doch dazu ist es nötig, extrem hohe Temperaturen für eine gewisse Zeit zu erzeugen.

Der EAST (Experimental Advanced Superconducting Tokamak, zu deutsch experimenteller fortgeschrittener supraleitender Tokamak) konnte genau das nun erreichen. Laut der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua gelang es den Forscher*innen, für 1.000 Sekunden (fast 17 Minuten) Temperaturen von über 100 Millionen Grad Celsius zu erzeugen. Dieser Meilenstein war bislang von keinem Team auf der Welt erreicht worden, was einen neuen globalen Rekord darstellt.

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So gelang das Experiment

Bei dem Reaktor, der dies erreichen konnte, handelt es sich um ein Modell vom „Tokamak“-Typ, wie auch der Name bereits verrät. Dieser erzeugt die Kernfusion in einer Spule in Form eines Torus. Diese kann man sich annähernd als eine Art Donut vorstellen, in dessen Inneren der physikalische Prozess stattfindet. Der Name stammt von einer russischen Abkürzung, die das Magnetprinzip der Spulen zusammenfasst.

Dabei ist der Erfolg des Reaktors nicht auf China beschränkt. Denn die Volksrepublik nimmt an dem internationalen Forschungsverbund ITER teil, der die Ermöglichung der Kernfusion als Ziel hat. Der eigentliche Reaktor, der eines Tages betriebsbereit sein soll, wird in Südfrankreich derzeit gebaut. Alle anderen Projekte sind lediglich Vorbereitungen, um das Endziel schließlich zu erreichen. Bis zu einer kommerziellen Nutzung der Energiequelle wird also noch einige Zeit vergehen.

Quellen: Xinhua

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