Ein Forschungsteam hat sich mit einem Aspekt von Mumien beschäftigt, der bisher häufig vernachlässigt wurde: Dem Geruch. Dabei kam es zu interessanten Funden, die durchaus von Bedeutung für die zukünftige Wissenschaft in diesem Bereich sind.
Mumien-Geruch wurde bewusst manipuliert
Wer an Mumien denkt, wird wahrscheinlich einen eher modrigen, verwesenen Geruch in der Nase haben, welcher die Gräber im Altes Ägypten über Jahrtausende hinweg durchfegt und sich in den Poren der diversen Gesteinsarten festgesetzt hat.
Tatsächlich ist allerdings genau das Gegenteil der Fall: „Hölzern“, „Scharf“ und „Süß“ sind Begriffe, welche ein Forschungsteam der American Chemical Society in seiner Studie verwendet hat, die sich mit dem Geruch von Mumien und daraus anwendbaren Folgen beschäftigt.
Grund hierfür sind diverse Öle und Harze, die von den balsamierenden Ägyptern verwendet wurden, um den Leichnam zu präparieren. Das hatte nicht nur den Hintergrund, den Zerfall des Körpers selbst zu verlangsamen. Auch der Geruch sollte so angenehm wie möglich sein, da angenehme Gerüche mit göttlichen Körpern und Reinheit in Verbindung gebracht wurden.
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Duft gibt wichtige Informationen preis
Die Forscher*innen konnten im Rahmen ihrer interdisziplinären Studie eine Menge Erkenntnisse darüber gewissen, welchen relevanten Faktoren durch eine Geruchsprobe übermittelt werden können. Besonders relevant: Die Duftstoffe lassen Rückschlüsse über die verwendeten Materialien für die Balsamierung selbst zu, erklärt ein Mitglied der Forschungsgruppe gegenüber Eurek Alert.
Aber auch die Konservierung selbst, sowie die Darstellung in Museen oder anderen Orten und die Aufbewahrung der wertvollen archäologischen Funde profitieren von der Analyse der Gerüche von Mumien. So ließe sich etwa am Geruch eines Stückes erkennen, ob dieses mit Pestiziden behandelt worden ist.
Quelle: „Ancient Egyptian Mummified Bodies: Cross-Disciplinary Analysis of Their Smell“ (ACS Publications; 2025)