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Archäologischer Fund: Grab eines legendären Pharaos entdeckt – es trägt zahlreiche Geheimnisse

Wenn es um Relikte vergangener Zivilisationen geht, kommt dabei Ägypten in letzter Zeit immer seltener vor. Das ändert sich jedoch nun einmal mehr.

Männer betreten einen archäologischen Fund (KI-generiertes Bild)
© futurezone.de via Midjourney

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Bei einem archäologischen Fund im sogenannten „Tal der Könige“ konnten Forscher*innen zum ersten Mal seit über einem Jahrhundert ein Pharaonengrab betreten. Zuletzt wurde in derselben Gegend die Ruhestätte des Tutanchamun freigelegt.

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Entdeckt wurde der Eingang zu dem Pharaonengrab bereits 2022 von Forscher*innen mitten im uralten Tal der Könige in Ägypten. Der archäologische Fund war aber erst möglich, nachdem das ägyptische Ministerium für Antiquitäten und Tourismus eingeschaltet wurde, unter dessen Leitung dann die Ausgrabungen auch stattfanden. Ursprünglich vermutete man angesichts des Eingangs, dass es sich eigentlich um das Grab der Ehefrau eines Königs handelte. Doch stattdessen berichtet das Ministerium, dass der legendäre Pharao Thutmosis II. hier begraben wurde.

Das war möglich, da die Forscher*innen im Inneren kleine Gefäße aus Alabaster entdeckten, welche mit dem Namen des Pharaos beschriftet waren. Damit ist der archäologische Fund der erste seiner Art, seit Howard Carter 1922 in das Grab von Tutanchamun hinabstieg. In der Zwischenzeit wurden viele Angehörige von Königen oder Verwaltungsbeamte in ihren Ruhestätten entdeckt, doch keine Herrscher*innen selbst mehr.

Allerdings ist der Erhaltungszustand des Grabes von Thutmosis II. nicht besonders gut. Das liegt offenbar daran, dass bereits kurz nach der Bestattung Überflutungen in dem Gebiet stattfanden und vermutlich das Innere der Ruhestätte schädigte. Deswegen räumte man offenbar das Grab größtenteils später aus und verbrachte die meisten Gegenstände vor etwa 3.500 Jahren an einen anderen Ort. Dieser wurde bereits 1881 entdeckt, die „Cachette von Deir el-Bahari“. Dort befindet sich auch die Mumie des Pharaos. Der aktuelle archäologische Fund zeigt stattdessen die ursprünglich intendierte Ruhestätte.

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Kurze Herrschaft, kleines Grab

Dabei fehlt natürlich auch der Sarkophag des altägyptischen Herrschers als Hauptteil des archäologischen Fundes. Dieser wurde wohl ebenfalls in das neue Grab verbracht, damit der Pharao nach seinem Tod nicht im Wasser verweste. Thutmosis II. selbst herrschte vermutlich von 1492 bis 1479 vor Christus (v. Chr.) auch wenn über die Daten Uneinigkeit besteht.

Zum Zeitpunkt seines Herrschaftsantritts hatte Ägypten seine größte Ausdehnung überhaupt erreicht. Das Imperium reichte von Syrien bis nach Nubien, wo früh zahlreiche Rebellionen stattfanden. Diese konnte Thutmosis II. niederschlagen. Danach kam es zu weiteren Feldzügen nach Syrien und Palästina, wobei viele Gefangene gemacht wurden. Großartige Bautätigkeit entwickelte er nicht, und starb nach einer recht kurzen Regierungszeit. Viel ist über ihn also nicht bekannt, mit der Erforschung des aktuellen archäologischen Fundes könnte sich das allerdings ändern.

Wichtig ist dabei vor allem, dass ein großer Teil der Beschriftungen an den Wänden, aus denen sich meist sehr viel für die Herrschaftszeit schließen lässt, zerstört sind. Doch die Gipsstücke liegen in dem Grab herum. Daher können die Forscher*innen diese in kleinteiliger Arbeit wieder zusammensetzen und die Geheimnisse der Regierungszeit von Thutmosis II. entschlüsseln. Der archäologische Fund trägt daher dazu bei, noch einmal mehr Licht in die altägyptische Regierungszeit zu bringen.

Quellen: Ägyptisches Ministerium für Tourismus und Antiquitäten

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Das Titelbild dieses Artikels wurde von der Redaktion unter Verwendung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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