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Globale Wasserreserven in Gefahr: Studie warnt vor verheerendem Trend

Der Klimawandel schreitet voran und mit ihm auch das Schmelzen der Gletscher. Wie schnell das passiert, zeigen aktuelle Messungen.

Gletscher
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Klimawandel: Die Auswirkungen auf Natur und Gesellschaft

Der menschengemachte Klimawandel verändert unsere Welt mit vielfältigen Folgen. Welche Bereiche sind akut betroffen?

Der Eisverlust der Gletscher ist in den letzten zehn Jahren um 36 Prozent gestiegen – schneller als bisher gedacht. Forschende warnen, dass das Schmelzen durch die steigenden Temperaturen weiter zunehmen wird. Jedes Jahr verlieren die Schilde im Schnitt 273 Milliarden Tonnen Eis. Das entspricht dem Wasserverbrauch der gesamten Menschheit für drei Jahrzehnte. Diese Entwicklung gefährdet nicht nur die Süßwasserversorgung, sondern treibt auch den Meeresspiegel in die Höhe.

Gletscher schmelzen rasant

Gletscher spielen eine wichtige Rolle für das Klima und die Wasserversorgung, doch viele schrumpfen rasant. In den Alpen sind seit dem Jahr 2000 bis zu 40 Prozent des Gletschervolumens verschwunden, während die Antarktis mit zwei Prozent weniger stark betroffen ist. Besonders kleinere Gletscher schmelzen extrem schnell und könnten das 21. Jahrhundert nicht überleben, berichtet ScienceAlert unter Berufung auf Informationen der Agence France-Presse (AFP). In Zentralasien und den zentralen Anden hängt die Wasserversorgung vieler Menschen von Gletschern ab. Wenn sie weiter schmelzen, droht akuter Wassermangel.

Der Eisverlust der Gletscher ist nach der Erwärmung der Meere mittlerweile die zweitgrößte Ursache für den Anstieg des Meeresspiegels. Seit dem Jahr 2000 ist er dadurch um fast zwei Zentimeter gestiegen. Forschende schätzen, dass dadurch weltweit mehrere Millionen Menschen einem höheren Überschwemmungsrisiko ausgesetzt sind. Sollte das Schmelzen in Grönland und der Antarktis ähnlich schnell zunehmen, könnte der Meeresspiegel sogar um mehrere Meter steigen.

Früher haben Forschende Gletscherveränderungen durch Feldmessungen untersucht, bei denen sie Schneelöcher gegraben und den Eisverlust per Hand erfasst haben. Heute ermöglichen Satelliten wie CryoSat und ICESat genauere Messungen in Echtzeit. Durch diese modernen Methoden zeigt sich, dass das Eis sogar noch schneller schmilzt, als selbst die neuesten Prognosen der Vereinten Nationen (UN) erwartet hatten.

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Emissionen besiegeln Schicksal der Menschheit

Die UN haben den Schutz der Gletscher als eine zentrale Überlebensstrategie bezeichnet. Forschende betonen, dass nur eine drastische Reduzierung der Treibhausgase den Eisverlust bremsen kann. Michael Zemp vom Weltgletscherüberwachungsdienst (World Glacier Monitoring Service, WGMS) sagt, dass jedes Zehntelgrad weniger Erderwärmung weitere Schäden verhindere – es spare Geld, rettee Leben und schütze die Zukunft.

Wenn die Emissionen weiter steigen, wird der Eisverlust unaufhaltsam. Das bedeutet nicht nur steigende Meeresspiegel, sondern auch zunehmende Wasserknappheit und ökologische Schäden weltweit. Nur konsequenter Klimaschutz kann diese lebenswichtigen Eisreserven noch retten.

Quelle: ScienceAlert

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