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Archäologie: Norwegens Gletscher enthüllen mysteriöse Schätze

Immer wieder legen Gletscher bedeutende archäologische Funde frei. Das zeigt sich eindrücklich am Beispiel Norwegens.

Gletscherarm des großen Jostedalsbreen-Gletschers in Norwegen
© mariusltu - stock.adobe.com [M]

Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Norwegens schmelzende Gletscher geben tausende uralte Artefakte frei und erzählen von längst vergessenen Handelsrouten und dem Leben in der Steinzeit, Eisenzeit und im Mittelalter. Forschende des Projekts Secrets of the Ice arbeiten unter Hochdruck, um diese archäologischen Funde zu bergen, bevor sie verfallen. Durch den Klimawandel schmelzen die Gletscher immer schneller, was die Suche noch dringlicher macht. Viele Objekte sind erstaunlich gut erhalten, weil sie über Jahrhunderte im Eis konserviert wurden.

Archäologische Funde in Gletschern

Das Eisfeld von Lendbreen gehört zu den spannendsten Fundstellen. Der Gebirgspass war einst eine wichtige Route, die Reisende, Händler*innen und Jäger*innen nutzten. Dort haben Forschende bereits Pfeile, Jagdwerkzeuge und Holzgegenstände entdeckt. Im Sommer 2024 gab das Eis zwei der am besten erhaltenen Pfeile frei, die je gefunden wurden. Einer davon lag einfach oben auf dem Eis – über eintausend Jahre lang unberührt.

Die Rentierjagd war früher ein wichtiger Wirtschaftszweig. Jägerinnen und Jäger nutzten die Gletscher, um die Tiere zu verfolgen. Besonders spannend sind die zahlreichen Pfeilspitzen aus der Eisenzeit und dem Mittelalter, von denen einige aus weit entfernten Materialien gefertigt wurden – ein Zeichen für Handel über große Distanzen. Ein besonderer archäologischer Fund waren Pfeile mit erhaltenen Federn, die normalerweise nicht die Jahrtausende überstehen.

Neben Waffen tauchen Business Insider zufolge auch rätselhafte Gegenstände auf. Forschende haben Holzwerkzeuge, Lederreste und Textilien gefunden, die oft schwer zuzuordnen sind. Ein Fragment eines mittelalterlichen Hufeisens zeigt, dass Pferde regelmäßig diese eisigen Pässe überquerten. Besonders rätselhaft ist ein langer, schlanker Holzgegenstand, der einem Schneebesen ähnelt – aber niemand weiß genau, wofür er benutzt wurde.

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Die Zeit drängt

Sobald das Eis schmilzt, beginnen organische Materialien schnell zu zerfallen. Forschende müssen sich beeilen, um möglichst viele archäologische Funde zu bergen und zu dokumentieren. Das Team von Secrets of the Ice plant, im kommenden Sommer zurückzukehren, um noch mehr verborgene Schätze aus dem Eis zu retten.

Jedes neue Fundstück bringt ein Stück Vergangenheit ans Licht. Die Entdeckungen zeigen, wie Menschen einst durch die Berge reisten, jagten und Handel trieben. Doch ohne schnelle Bergung könnten viele dieser Spuren für immer verloren gehen.

Quelle: Business Insider

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