Bei einem archäologischen Fund gelang es Forscher*innen, gleich mehrere signifikante Entdeckungen freizulegen. Eine davon ist ein ganzer Aquädukt, der wichtige Details über das Leben in der Antike verrät.
Archäologischer Fund ließ Wasser fließen
Es kommt nicht selten vor, dass ein archäologischer Fund durch Zufall gemacht wird. Erst vor kurzem führte das Kulturministerium in der Slowakei Sanierungsarbeiten an einem ehemaligen Herrenhaus in Rusovce durch, wobei sie auf antike Ruinen stießen. Wie sich herausstellte, handelt es sich bei diesen um einen römischen Aquädukt, der mindestens 1.800 Jahre alt ist.
Der archäologische Fund lässt sich vor allem deswegen datieren, weil darauf die persönlichen Insignien der örtlichen Ziegelbrennerei entdeckt werden konnten. Diese ist in der Forschung bereits bekannt, da sie offenbar damals viele Bauten belieferte, und war vor allem im 2. Jahrhundert nach Christus in Betrieb. Insgesamt verwendeten die Bauarbeiter*innen damals der Universität Trnavská v Trnave zufolge 51 Tonnen Stein und zahlreiche Ziegel für den Bau.
Dabei war der Aquädukt lediglich etwa einen Meter über dem Boden angelegt, der Kanal selbst auch nur 30 Zentimeter breit. Wie lang die Strecke genau war, lässt sich heute jedoch kaum noch abschätzen. Auch welche Wasserquelle und welchen Ort sie miteinander verband, ist schwer herauszufinden.
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Hier durften sogar Soldaten baden
Möglicherweise hatte der Bau mit der Versorgung eines römischen Militärlagers zu tun. Dafür sprechen sowohl Ausmaße als auch der Ort des archäologischen Fundes. In der Gegend waren aufgrund der Grenznähe ständig Einheiten der römischen Armee stationiert. Überdies war es üblich, für die Legionäre Annehmlichkeiten wie gewärmte Bäder und fließendes Wasser bereitzustellen. Das hätte in jedem Fall einen solchen Aquädukt erfordert.
Dazu kommen überdies noch weitere Fragmente und Überreste. Offenbar konnten die Forscher*innen ebenfalls kleine Glasplatten entdecken, die zum Schmücken von Fenstern verwendet wurden. Auch hier weist der archäologische Fund wieder einmal auf den Reichtum der damaligen Gesellschaft selbst in dieser Entfernung zu Rom hin.
Quellen: Trnavská Univerzita v Trnave
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