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Von Musk abgeschaut? Bundeswehr plant überraschendes Projekt

Die Bundeswehr will bis 2029 ein eigenes Netzwerk aus hunderten Satelliten aufbauen. Das Projekt soll militärische Unabhängigkeit im All gewährleisten.

Satelliten im Orbit der Erde (KI-generiert)
© futurezone.de via Midjourney / Canva.com [M]

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Die Bundeswehr will bis 2029 eine eigene Satellitenkonstellation im All aufbauen. Dabei geht es um mehrere Hundert Satelliten, die für militärische Kommunikation und Aufklärung eingesetzt werden sollen. Deutschland macht sich damit unabhängiger von seinen Verbündeten, vor allem von den USA. Das Verteidigungsministerium hat die Pläne bestätigt, nennt aber aus Sicherheitsgründen keine technischen Details oder Kosten.

Bisher betreibt die Bundeswehr nur wenige Satelliten. Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, braucht es deutlich mehr. Die Entscheidung für ein eigenes System hängt auch mit der Unsicherheit rund um Elon Musks Starlink zusammen. In der Vergangenheit war der Zugang zu diesem System nicht immer garantiert. Deutschland will deshalb stärker auf eigene Fähigkeiten setzen.

Die Bundeswehr will dem Handelsblatt (Paywall) zufolge vor allem auf deutsche Raumfahrtunternehmen zurückgreifen. Start-ups wie Isar Aerospace, Rocket Factory Augsburg (RFA) oder HyImpulse könnten künftig eine wichtige Rolle spielen. Diese Firmen entwickeln kleine Raketen, die Satelliten schnell ins All bringen oder ersetzen können – besonders wichtig im Krisenfall. Laut Brancheninsider*innen gebe es dazu bereits Gespräche mit dem Verteidigungsministerium.

Damit geht Deutschland auf Abstand zum EU-Projekt Iris2. Diese europäische Satellitenkonstellation soll frühestens 2030 starten und ist nur eingeschränkt militärisch nutzbar. Auch wenn Kooperationen mit einzelnen europäischen Ländern möglich wären, verfolgt Deutschland derzeit einen eigenen Weg. Und es ist nicht allein: Auch andere Länder wie Italien, das Vereinigte Königreich oder Staaten in Osteuropa denken über eigene Systeme nach.

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Rückenwind aus der Politik

Hinter dem Projekt stehen nach Handelsblatt-Informationen unter anderem Generalmajor Jürgen Setzer und Generalmajor Michael Traut. Setzer machte bei einer Konferenz in München deutlich, dass bestehende Systeme wie Starlink oder Iris2 für die Bundeswehr nicht ausreichen. Deshalb wolle man eine eigene Lösung entwickeln. Diese soll mit Laserkommunikation auskommen, um weniger Bodenstationen zu brauchen – denn die wären im Ernstfall verwundbar. Die Satelliten sollen in niedriger und mittlerer Umlaufbahn fliegen, um Daten schnell und flächendeckend übertragen zu können.

Auch politisch bekommt das Projekt Rückenwind. Die Parteien, die voraussichtlich die neue Bundesregierung stellen werden, wollen die deutsche Raumfahrt stärken. Ein großer Teil der bis zu zehn Milliarden Euro teuren Investition soll im Land bleiben. Für viele Unternehmen aus der Branche kommt das genau zur richtigen Zeit. Fachleute gehen aber davon aus, dass es bis 2029 knapp wird. Vielleicht schaffen es nur 100 bis 150 Satelliten bis dahin ins All.

Quelle: Handelsblatt

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Das Titelbild dieses Artikels wurde von der Redaktion unter Verwendung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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