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Mars: Neue Entdeckung gibt Hinweise auf früheres Leben – „schwer zu erklären“

Der rote Planet gehört zu den wichtigsten Objekten für die Forschung. Das liegt vor allem an seiner Nähe zu unserer Erde, aber auch an seiner Geschichte.

Mars vor dunklem Hintergrund.
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Wie weit ist der Mars von der Erde entfernt?

Der Mars hat Menschen schon immer fasziniert. Und über die Dauer ist uns unser nächster Nachbar immer greifbarer geworden. Doch nur alle zwei Jahre beträgt der Abstand zwischen Erde und Mars rund 56 Millionen Kilometer.

Auf dem Mars gibt es zwar heute noch Wasser, doch ausschließlich in Eisform. Dass das einmal anders war, ist mittlerweile unumstritten. Doch weniger klar ist bislang, wie eigentlich das Wetter auf dem roten Planeten aussah. Das hält auch wichtige Lektionen für die Forschung nach früherem Leben dort bereit.

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Wer Regen hasst, ist aktuell auf dem Mars vermutlich gut aufgehoben. Dort regnet es höchstens Staub, wenn ein Sturm aufkommt. Doch abgesehen davon ist sämtliches Wasser auf dem Nachbarn der Erde gefroren, sodass es sich nicht lösen und als Tröpfchen wieder herunterkommen kann. Doch wie Forscher*innen der Universität Colorado feststellen, war das vor langer Zeit anders. Dafür konnten sie einige Beweise finden.

So ist es zwar mittlerweile Konsens, dass es auf dem Mars vor etwa vier Milliarden Jahren flüssiges Wasser gab. Umstrittener ist jedoch die Frage, wie der Wasserkreislauf damals funktionierte. Einige Forscher*innen vermuten nämlich, dass auch der alte rote Planet kalt und trocken war, zumindest im Vergleich zur Erde. Für einen nassen und warmen Planeten habe es einfach nie genügend Sonnenlicht gegeben.

Doch die Wissenschaftler*innen der aktuellen Studie sind anderer Meinung. So wurden Computersimulationen dazu genutzt, die Oberfläche des roten Planeten zu analysieren. Die Daten zogen sie dann in Vergleich zu der Topografie der Erde. Die Erhebungen und Täler auf dem Mars könnten sich der Universität Colorado zufolge, wo die Forschungsarbeit stattfand, auf Niederschlag zurückführen lassen.

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Nichts ist in der Wissenschaft sicher

Eine der beteiligten Forscher*innen, Amanda Steckel, erklärte dementsprechend: „Es ist sehr schwer, das eindeutig zu sagen, aber die Täler gehen oft fließend über in den Boden. Das ist nur mit Eis sehr schwer zu erklären.“ Ihr zufolge zeigen gerade die Übergänge im Boden des Mars, dass es dort nicht nur fließendes Wasser gab, sondern dieses auch an Stellen gelangte, die nicht zu den Seen und Meeren des Planeten gehörten. Das lässt sich ausschließlich mit Regen und Schnee begründen.

Aber wie üblich bei wissenschaftlichen Untersuchungen, ist auch hier bei weitem nicht alles klar. Die Erkenntnisse, die durch die Computersimulation gewonnen wurden, stellen lediglich ein Argument in einer äußerst vielschichtigen Diskussion dar. Stimmen jedoch die Ergebnisse der Forscher*innen, könnte es sein, dass der Mars und die Erde vor etwa 3,5 Milliarden Jahren nahezu gleich aussahen.

Quellen: Universität Colorado

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