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Archäologischer Fund in Deutschland: Hunderte Pferde entdeckt – sie dienten einem antiken Imperium

Die Domestizierung von Pferden gilt heute als einer der wichtigsten Moment in der Entwicklung der Menschheit. Doch das bedeutet auch hässliche Spuren.

Skelette von Pferden als archäologischer Fund (KI-generiertes Bild).
© futurezone.de via Midjourney

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Bei einem archäologischen Fund in Bad Cannstatt bei Stuttgart gelang es Forscher*innen, gleich über hundert Skelette auszugraben. Doch diese stammen nicht vom Menschen. Offenbar war hier die Kavallerie des Römischen Reiches stationiert.

Archäologischer Fund: Diese Pferde treten niemanden mehr

Meistens sind in der Archäologie vor allem die Skelette von Menschen interessant. Immerhin sind es größtenteils diese, an denen zum Beispiel die Lebensumstände vergangener Generationen haargenau abgelesen werden können. Doch bei einem archäologischen Fund in der Nähe von Stuttgart geht es stattdessen um die Überreste von Pferden. Über hundert von ihnen wurden offenbar hier bestattet, wobei alle aus der römischen Zeit des Ortes stammen.

Es ist an sich keine Neuigkeit, dass im Stuttgart der Antike vermutlich zahlreiche Reiter*innen lebten. Denn dort errichtete das römische Reich etwa 90 nach Christus (n. Chr.) ein ganzes Reiterkastell. Insgesamt knapp 500 Reiter*innen waren hier stationiert und verrichteten ihren Dienst in der Legion. Doch das ist nun das erste Mal, dass es für die Nutzung von Pferden echte Beweise gibt.

Die entdeckten Skelette stammen dabei nicht aus einer einzigen großen Schlacht, wie das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart erklärt. Stattdessen starben die Pferde wohl nach und nach, bei verschiedenen kleinen Gegebenheiten. Dazu gehörten unter anderem Unfälle oder auch einfach Altersschwäche.

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Pferd mit Grabbeigaben

Der archäologische Fund sagt dabei vieles über die damalige Mentalität aus. Der Umgang mit Pferden war offenbar anders als heute, zumindest, wenn es darum ging, diese für das Militär zu nutzen. So wurden die Kadaver vor 2.000 Jahren wohl lieblos „entsorgt“, wie Sarah Roth, eine der beteiligten Archäolog*innen, berichtet. Dabei ist jedoch eine besondere Ausnahme wichtig.

So hing die Frage, wie eines der Vierbeiner zu Grabe gelegt wurde, offenbar vor allem von dem persönlichen Verhältnis von den Besitzer*innen zu den Pferden ab. Eines der Tiere wurde dem Landesamt zufolge mit einer ganzen Reihe von Beigaben vergraben. Das weist auf große Trauer hin, die mit dem Tod des Pferdes anscheinend ausgelöst wurde. Damit zeigt der archäologische Fund auch, dass das menschliche Verhältnis zu Tieren durchaus unterschiedlich gewesen sein konnte.

Quellen: Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

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Das Titelbild dieses Artikels wurde von der Redaktion unter Verwendung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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