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Einzigartiger archäologischer Fund: Beweis für brutale Praktik in der Antike entdeckt

Wer herausfinden will, wie das Leben in der Antike aussah, sollte sich mit der Archäologie befassen. Diese kann eindeutige Beweise erbringen.

Skelett-Teile als archäologischer Fund (KI-generiertes Bild).
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Die 5 wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten

Jahrtausende menschlicher Kultur bringen auch nach langer Zeit immer wieder erstaunliche Erkenntnisse hervor.Wir zeigen dir die fünf wichtigsten archäologischen Funde aller Zeiten.

Ein aktueller archäologischer Fund erbringt endlich einen Beweis für Gladiatorenkämpfe einer bestimmten Form. Dass es sie gab, ist hinreichend bewiesen, aber nicht jedes bekannte Geschichte muss immer wahr sein.

Archäologischer Fund: Achtung, bissiger Löwe!

Der archäologische Fund, der erstmals die Arenenkämpfe aus dem Kolosseum beweisen soll, enthält die Knochen eines Mannes, der im zweiten Jahrhundert nach Christus (n. Chr.) im heutigen Nordengland lebte. Darüber hinaus gibt es die Überreste zahlreicher weiterer Personen, die alle vermutlich derselben Tätigkeit nachgingen: Sie alle kämpften mit hoher Wahrscheinlichkeit als Gladiator*innen in der örtlichen Arena, um die Menschenmengen zu unterhalten.

Diesen Befund vermuten die Forscher*innen, da sich die Überreste in einem Massengrab bei der ehemaligen Arena befinden. Darüber hinaus starben alle Insassen an Gewalteinwirkung und ernährten sich sehr reichlich, wie die Wissenschaftler*innen in ihrer Studie angeben. Besonders auffällig ist dabei das Skelett eines Gladiators.

Denn an dessen Knochen ließen sich offenbar Bissspuren finden, deren Anordnung und Tiefe auf das Gebiss einer Großkatze, etwa eines Löwen, schließen lassen. Damit zeigt der archäologische Fund, dass der hier begrabene Gladiator wohl bei einem Kampf in der Arena gegen einen wilden Löwen ums Leben kam, was zur damaligen Belustigung des Publikums diente.

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Der erste Fund seiner Art

Dadurch stellt der archäologische Fund einen einzigartigen Beweis für solche Praktiken im alten Rom dar, sogar in entlegenen Regionen wie Britannien. Denn bislang wurde von Kämpfen Mensch gegen Tier nur auf Inschriften oder in alten Texten berichtet. Reale Evidenz blieb die Archäologie jedoch bisher schuldig. Da solche Kämpfe jedoch in anderen Berichten bezeugt sind, lässt sich leicht ermessen, wozu sie dienten.

Denn ein Kampf zwischen Gladiator*innen und Tieren war im alten Rom ein echtes gesellschaftliches Ereignis, das von den Spielmacher*innen sorgfältig inszeniert wurde. So kam es vor, dass man historische Ereignisse blutig nachstellen ließ, oder populäre Geschichten in der Arena dargeboten wurden. Die Kämpfenden hatten dabei keine Möglichkeit, sich ihrem Los zu entziehen, aber sie konnten so oft gewinnen, dass ihnen die Freiheit geschenkt wurde.

Gladiator*innen waren häufig versklavte Menschen, die zum Beispiel bei Raubzügen gefangen genommen worden waren. Manchmal verdingten sich aber auch mittellose römische Bürger*innen, um in der Arena ihr Glück zu versuchen. Gerade in der späteren Zeit des Reiches hetzte der Staat immer wieder wilde Tiere auf die verfolgten Angehörigen der christlichen Religion, um ein abschreckendes Beispiel zu geben. Möglicherweise stellt der archäologische Fund daher auch einen Beleg für diese Praxis dar.

Quellen: „Unique osteological evidence for human-animal gladiatorial combat in Roman Britain“ (PLOS One, 2025)

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Das Titelbild dieses Artikels wurde von der Redaktion unter Verwendung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt.

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