Nicht vieles ist so wichtig, wie guter Schlaf. Das Gefühl, erfrischt und wach aus dem Bett zu springen, ist nicht in Gold aufzuwiegen. Auf der anderen Seite kann zu wenig Schlaf auch Folgen haben, mit denen keiner wirklich rechnet. Wie Expert*innen wissen, hinterlässt der dauerhafte Entzug von Nachtruhe nämlich unter Umständen ernsthafte Spuren, die die Gesundheit schädigen.
Herzrisiko durch zu wenig Schlaf
Schon eine Nacht mit zu wenig Schlaf kann Folgen haben, mit denen die meisten wahrscheinlich gar nicht rechnen, erklärt zumindest Dr. Susan Redline, Professorin für Schlafmedizin an der Harvard Medical School. Dabei handelt es sich keineswegs nur um die bekannten Anzeichen, sondern auch um ernstzunehmende Störungen des eigenen Systems: „Menschen mit Schlafentzug haben mehr Stresshormone und Substanzen, die auf Entzündungen hindeuten, in ihrem Blut, ein Schlüsselmerkmal für Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, sagt Redline.
Auch andere Forschende teilen ihre Ansicht und geben Einblick in die möglichen gesundheitlichen Konsequenzen. Dass Menschen durch zu wenig Schlaf mit Folgen wie koronaren Herzkrankheiten konfrontiert sein können, ist demnach nicht neu. Wie die Sleep Foundation berichtet, sei dies sogar unabhängig davon, ob jemand rauche, wie alt oder schwer die Person ist beziehungsweise ob er oder sie Sport treibe.
Der genaue Grund dafür scheint allerdings noch nicht vollständig erforscht. Bisher gehen Wissenschaftler*innen wohl davon aus, dass zu wenig Schlaf körperliche Prozesse wie den Glukose-Stoffwechsel behindern, den Blutdruck erhöhen und Entzündungen fördern kann. All diese Dinge werden mit Herzkrankheiten in Verbindung gebracht. Der Sleep Foundation zufolge lässt sich chronischer Schlafmangel aber auch mit den folgenden Gesundheitsproblemen verknüpfen:
- Hohes Cholesterin
- Herzinfarkt
- Fettleibigkeit
- Diabetes
- Schlaganfall
So viel Schlaf soll gut für das Herz sein
An Mäusen wurde diesbezüglich laut einer Studie in Nature (2019) beobachtet, dass Schlaf unter anderem vor Atherosklerose schützt, die bevorzugt an Herzkranzgefäßen auftritt und diese verengt, so dass eine koronare Herzkrankheit vorliegt. Der gleiche Nachweis an Menschen stand zum damaligen Zeitpunkt allerdings noch aus.
Immerhin: Dass zu wenig Schlaf Folgen dieser Art haben kann, lässt sich durch die richtige Menge an Nachtruhe aktiv angehen. So sollen fünf Stunden pro Nacht bei Personen mittleren Alters schon zu gering sein und bei Männern ein doppelt so hohes Risiko für Herzerkrankungen in den Folgejahrzehnten bedeuten. In Bezug auf die Frage wie lange Schlafen wirklich nötig ist, gibt es gerade für die Vermeidung von Herzkrankheiten aber eine sehr spezifische Antwort.
Ebenfalls spannend ist ein Grund, warum wir überhaupt schlafen. Nicht jeder ist nämlich den meisten bekannt. Wer dagegen Probleme hat, kann auf einige Tipps für besseren Schlaf zurückgreifen.
Häufige Fragen rund ums Schlafen
- Welche Schlafposition ist am gesündesten? Am besten für den Körper ist die Rückenlage. Hierbei werden Nacken und Rücken vollständig entlastet, du liegst frei und deine Wirbelsäule befindet sich in einer geraden Position.
- Ist es besser ohne Kissen zu schlafen? Ein Grund, ohne Kissen zu schlafen, ist eine bessere Gesundheit deiner Halswirbelsäule. Liegt diese nicht komplett auf, sondern knickt ab, können sich muskuläre Spannungen entwickeln. Im schlimmsten Fall wirken sich diese auf weitere Bereiche deines Rückens aus.
Quellen: Harvard Health Publishing, Sleep Foundation, „Sleep modulates haematopoiesis and protects against atherosclerosis“ (2019, Nature)
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