Die menschliche Intelligenz ist für Wissenschaft und Forschung seit Jahrhunderten ein spannendes Thema. Während die Antike Philosophen wie Aristoteles oder Platon hervorbrachte, die mit ihrem schier nicht zu bändigenden Wissensdurst zu faszinieren wussten, spielt heutzutage vor allem die „Intelligenz“ von Smartphones, Computern oder Programmen, die mit Algorithmen arbeiten, eine riesige Rolle. Doch woran erkennt man eigentlich, ob ein Mensch intelligent ist? Fünf ungewöhnliche Merkmale sprechen dafür.
Das Thema Intelligenz im Überblick
Intelligenz: Es kommt nicht immer nur auf den IQ an
Das Wort „Intelligenz“ zu definieren, gestaltet sich bis in die heutige Zeit hinein als besonders schwierig, da es gleich mehrere Arten jener zu unterscheiden gibt. Zwar spielt der Intelligenzquotient, also der IQ, durchaus eine Rolle, allerdings gibt es noch wesentlich schwieriger zu messende Sonderformen. Ein Beispiel ist die emotionale Intelligenz, die sich durch andere Faktoren auszeichnet. Dennoch liefert das Online-Lexikon für Psychologie und Pädagogik eine verständliche Definition für die allgemeine Intelligenz:
„Intelligenz ist, vereinfacht ausgedrückt, die Fähigkeit, Probleme und Aufgaben effektiv und schnell zu lösen und sich in ungewohnten Situationen zurecht zu finden.“
(Stangl, 2022).
Doch nicht die ungewohnten, sondern vor allem die ungewöhnlichen Situationen, in denen sich besonders clevere Vertreter unserer Spezies oft wiederfinden, sind das interessante daran. So wissen wir mittlerweile zum Beispiel, dass gerade die klugen Menschen dazu neigen, nicht die ordentlichsten zu sein.
Eine Studie der Universität von Minnesota legte unter anderem nahe, dass intelligente Menschen häufiger chaotisch leben und arbeiten. Welche weiteren eher merkwürdigen und vielleicht im ersten Moment unerwarteten Merkmale jene Menschen, die mit besonderer Intelligenz gesegnet sind, aufweisen, verraten wir im Folgenden.
Ungewöhnliche Merkmale, die wir bei intelligenten Menschen häufig feststellen
Es gibt eine Vielzahl an merkwürdigen Eigenheiten, die für Intelligenz sprechen können, wie schon einige Genies unserer Zeit regelmäßig unter Beweis stellten. Dass Menschen wie Albert Einstein, Stephen Hawking und weitere Vertreter wohl äußerst wissbegierig gewesen sein müssen, oder sie ein unbändiger Erfindergeist antrieb, dürfte dabei aber weniger überraschen.
Ihre verrückten, oft gar widersprüchlich erscheinenden Charaktereigenschaften sind es, die uns verblüfft zurücklassen. Vielleicht erkennst du dich in der einen oder anderen Eigenheit sogar wieder, denn zu manchen von ihnen neigen wir oft ganz unbewusst.
#1 Intelligente Menschen lachen eher über schwarzen Humor
Kurioserweise können intelligente Menschen über Themen wie den Tod, ein tragisches Unglück oder andere eher unangenehme Situationen mehr lachen. Dies fand eine Studie der Medizinischen Universität Wiens heraus. Die Gruppe mit dem schwärzesten Humorverständnis war dabei auch jene, die die höchsten Werte in verbalen und non-verbalen IQ-Tests erzielen konnte. Außerdem wurden sie als besser gebildet und weniger aggressiv oder schlecht gelaunt eingeschätzt.
„Dies deckt sich mit früheren Forschungsergebnissen, die zeigen, dass der Sinn für Humor mit dem IQ korreliert, widerlegt aber die weit verbreitete Annahme, dass Menschen, die schwarzen Humor mögen, dazu neigen, mürrisch zu sein und vielleicht ein wenig zu Sadismus neigen“, heißt es in der Zusammenfassung der Studie.
#2 Kluge Köpfe sind oft nachtaktiv
Du schließt deine Augen, willst dich nur noch von den Strapazen des Tages erholen und dir deine wohlverdiente Mütze Schlaf gönnen. Doch plötzlich, fast schon auf schmerzhafte Art und Weise, schießt dir der Gedankenblitz in den Kopf. Am liebsten willst du direkt noch einmal aufspringen, um ihn zu notieren. Dass genau dies bei Menschen, die eine hohe Intelligenz aufweisen, oft der Fall ist, zeigt eine Studie der Fachzeitschrift Psychology Today.
Kluge Köpfe sind demzufolge wahre Nachteulen, die erst mit dem Einbruch der Dunkelheit und zumeist später Stunde ihr volles Potential ausschöpfen können. Sie stehen später auf, gehen aber auch viel später ins Bett als Menschen, die einen eher durchschnittlichen IQ vorweisen können.
#3 Intelligenz zeigt sich darin, wie sehr du Katzen oder Hunde magst
Das wohl ungewöhnlichste Merkmal intelligenter Menschen ist eine ausgeprägte Liebe zu ihren felinen Freunden. Eine Studie der Carroll University of Wisconsin (via Psychological Science) fand heraus, dass Tierliebe sich in der emotionalen Intelligenz ebenso widerspiegeln kann, wie im IQ eines Menschen.
- Lesetipp: Schneller IQ-Test: Du musst nur 3 Fragen beantworten.
Auch, wer von Hunden gar nicht genug haben kann, weist eine höhere Intelligenz auf. Während eine besondere Vorliebe für die bellenden Vierbeiner darauf schließt, dass du über ein besonders ausgeprägtes Mitgefühl für deine Umwelt verfügst, sind es Katzenliebhaber, die zu den clevereren Menschen zählen. Sie wiesen in der Studie einen höheren Intelligenzquotienten auf. Doch völlig gleich, was dir von den beiden Fellträgern lieber ist: Magst du Tiere, bist du vermutlich schlauer als andere.
#4 Intelligente Menschen kommen wohl besser mit der Stadt zurecht
Norman P. Li und Satoshi Kanazawa forschten zum Thema Glück. Sie wollten etwa herausfinden, ob die Umgebung einen Einfluss auf das Glücksempfinden von Menschen hat. In diesem Zusammenhang sammelten die Forschenden demografische Daten und befragten etwa 15.000 Menschen zwischen 18 und 28 Jahren. Letztlich führte sie ihre Untersuchung zu einer interessanten Erkenntnis zu intelligenten Menschen.
Die erste Schlussfolgerung ihrer Ergebnisse überraschte: Der Studie zufolge ziehen es klügere Menschen vor, in der Stadt zu leben. Menschen mit einem niedrigeren IQ bevorzugen laut der Untersuchung ländliche Gebiete. Li und Kanazawa vermuten, dass dies an dem Gehirn liegen könnte: Es habe einst die Vorlieben unserer Vorfahren geerbt. Das weiterentwickelte Gehirn habe sich jedoch an Umgebungen mit einer höheren Bevölkerungsdichte angepasst. Intelligentere Menschen kommen mit diesen Bedingungen offenbar besser zurecht.
#5 Intelligentere Menschen sind lieber allein
Die Forschenden kamen jedoch auch zu einer weiteren interessanten Erkenntnis: Intelligentere Menschen fühlen sich offenbar glücklicher mit weniger sozialen Kontakten. Ein „gesundes“ Sozialleben hinterlasse weniger Lebenszufriedenheit. All jene mit einem niedrigeren IQ scheinen jedoch umso glücklicher, je mehr soziale Interaktionen sie haben.
Auch interessant: Wer zu den klügsten Köpfen unserer Zeit gehört und den höchsten IQ der Welt hat.
Während bei den einen die Begrenzung von Beziehungen hilft, die Anzahl der Reize zu reduzieren, helfen soziale Interaktionen bei den anderen erst Stress und Sorgen zu verringern.
Alles rund um das Thema „Intelligenz“
Dein Wissensdurst lässt sich nicht stillen? So einfach kannst du deine Intelligenz steigern. Doch das sich das Thema nicht so leicht eingrenzen lässt, dürfte dir spätestens jetzt klar sein. Wir verraten dir, welche acht Arten von Intelligenz es überhaupt gibt. Dennoch kann auch der messbare Wert deiner Intelligenz interessant sein.
Quellen: Big Think, „Country roads, take me home… to my friends: How intelligence, population density, and friendship affect modern happiness“ (The British Psychological Society, 2016), Psychology Today, Medizinische Universität Wien, University of Minnesota, Psychological Science
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