Seit Jahren kursieren Berichte, die die schädliche Wirkung von WLAN-Strahlung thematisieren. Oft basieren diese jedoch auf fragwürdigen Quellen oder den Aussagen selbsternannter Expertinnen und Experten. Doch was ist wirklich an diesen Behauptungen dran?
WLAN-Strahlung: Schädliche Wirkung bekannt?
Kurz gesagt, gibt es derzeit keinerlei Belege für Gesundheitsrisiken für Menschen, die von herkömmlichen Routern ausgehen. Das liegt allerdings nicht daran, dass noch nicht in diese Richtung geforscht worden wäre. Tatsächlich hat die Wissenschaft bereits einige interessante Informationen über potenzielle Zusammenhänge zutagegefördert.
Auch EMF, also elektromagnetische Felder, tauchen im Zusammenhang mit WLAN-Strahlung immer wieder auf. Sie wurden ebenfalls ausführlich untersucht, unter anderem im Rahmen des Deutschem Mobilfunk Forschungsprogramms (DMF) und durch die Internationale Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation (IARC). Zwar stuften rund 30 Forschende EMF im Rahmen einer 2011 veröffentlichten Pressemitteilung als „möglicherweise krebserregend für den Menschen“ ein, konkrete Hinweise darauf gibt es aber nicht.
„Weder in epidemiologischen noch in tierexperimentellen Studien wurden Hinweise auf eine krebsauslösende Wirkung der hochfrequenten Felder des Mobilfunks gefunden“, erklärt auch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). „Des Weiteren konnte kein biologischer Wirkmechanismus identifiziert werden, der eine mögliche, schädigende Wirkung von Mobilfunk auf den menschlichen Organismus erklären könnte.“
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Das verraten uns Tierversuche
Bislang gibt es kaum Studien, die den Zusammenhang zwischen WLAN-Strahlung und der Entwicklung von Krebs beim Menschen untersuchen. Vielmehr handelt es sich bei ihnen meist um Versuchsreihen mit Tieren, meist Nagern. Ähnliches gilt für andere gesundheitliche Folgen. Einige Beispiele:
- 2014: Die langfristige Exposition männlicher Ratten gegenüber WLAN verringert deren Fortpflanzungsfunktion, so eine Forschungsarbeit.
- 2015: Eine Studie stellt infolge der langfristigen Exposition gegenüber Wi-Fi oxidativen Stress in den Gebärmüttern von Ratten fest.
- 2017: Zwei Studien (1, 2) legen nahe, dass sich Wi-Fi auf die kognitiven Fähigkeiten von Ratten auswirkt.
- 2018: Eine Studie zeigt, dass WLAN-Strahlung die Aktivität antioxidativer Enzyme hemmt, die oxidativen Stress bekämpfen.
Wie uns die Forschung der vergangenen Jahrzehnte gezeigt hat, lässt sich bei weitem nicht jeder Tierversuch eins zu eins auf den Menschen übertragen. Auch in diesem Fall heißt das, dass es zunächst weitere Untersuchungen braucht, bevor sich ein endgültiges Urteil fällen lässt.
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Keine nachgewiesene Gefahr für die Gesundheit
Die bisherige Forschung zeigt klar, dass WLAN-Strahlung bei der alltäglichen Nutzung durch herkömmliche Router keine nachgewiesenen Gesundheitsrisiken für Menschen darstellt. Zahlreiche Studien, darunter Arbeiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS), haben keine belastbaren Beweise für eine schädliche Wirkung gefunden.
Selbst bei genauerer Untersuchung elektromagnetischer Felder konnten keine biologischen Mechanismen identifiziert werden, die eine Gefährdung für den menschlichen Körper erklären könnten.
Tierversuche, die oft als Grundlage für Besorgnis herangezogen werden, können nicht direkt auf den Menschen übertragen werden. Zudem weisen viele dieser Studien methodische Schwächen auf oder beziehen sich auf sehr spezifische, unnatürliche Expositionsbedingungen. Die wissenschaftliche Gemeinschaft ist sich weitgehend einig, dass die Strahlenbelastung durch WLAN weit unter den Grenzwerten liegt, die als schädlich angesehen werden könnten.
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Fall nicht auf Falschmeldungen rein
Während es einige Zusammenhänge gibt, die sich derzeit nicht feststellen lassen, gibt es doch andere, die wir klar ausschließen können. Der „gefährliche Elektrosmog“, die „Ursachen, die die Regierung vor dir geheim halten will“, die Mobilfunk- und WLAN-Strahlung ist für folgende Krankheiten nicht als Triebkraft feststellbar – und es wurde vielfach untersucht:
- Autismus-Spektrum-Störungen
- Hautprobleme
- Kopfschmerzen
- Schmerzen
- Schwindel
- Übelkeit
- Müdigkeit
- Herzklopfen
- Covid-19
Viele Arbeiten, die sich mit Zusammenhängen zwischen Mobilfunk- oder WLAN-Strahlung und Krankheitsbildern wie diesen auseinandersetzen, lassen wichtige Kriterien aus, die für die wissenschaftliche Arbeit unerlässlich sind. Wie du solche unseriösen Studien und Heilversprechen erkennen kannst, erklärt mitunter MedWatch.
Quelle: International Agency for Research on Cancer; Bundesamt für Strahlenschutz; „Effects of melatonin on Wi-Fi-induced oxidative stress in lens of rats“ (2014, Indian Journal of Ophthalmology); „Long-term exposure to electromagnetic radiation from mobile phones and Wi-Fi devices decreases plasma prolactin, progesterone, and estrogen levels but increases uterine oxidative stress in pregnant rats and their offspring“ (2015, Endocrine); „The effect of Wi-Fi electromagnetic waves in unimodal and multimodal object recognition tasks in male rats“ (2017, Neurological Sciences); „Exposure to radio-frequency electromagnetic waves alters acetylcholinesterase gene expression, exploratory and motor coordination-linked behaviour in male rats“ (2017, Toxicology Reports); „Evidence of oxidative stress after continuous exposure to Wi-Fi radiation in rat model“ (2018, Environmental Science and Pollution Research); MedWatch
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