Die Untersuchung von mehr als 5.000 Personen führte Wissenschaftler*innen in Bezug auf den bekannten Bierbauch zu einer überraschenden Erkenntnis. Demnach liegt es nicht zwingend am Alkohol, dass sich der vordere Körperbereich so üppig ausdehnt. Entsprechend effektiv könnte eine daran angepasste Bekämpfung sein.
Wie kommt es zu einem Bierbauch?
Vor allem Männer neigen zu einer erhöhten Ansammlung von Bauchfett. Das Phänomen, das die meisten als Bierbauch kennen, ist typischerweise fest und kugelförmig. Fett sammelt sich nicht nur direkt unter der Haut, sondern auch im Bauchraum um Darm, Leber und andere innere Organe.
Medizinerinnen und Mediziner sprechen hierbei vom so genannten viszeralen Fett (lateinisch: viscera = die Eingeweide), Es kann erhebliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Ob der Anteil an entsprechenden Fettablagerungen im eigene Körper zu hoch ist, kann zunächst das Maßband verraten: Ab einem Bauchumfang von 94 Zentimetern bei Männern und 80 Zentimetern bei Frauen erhöht sich das Risiko für gesundheitliche Folgen.
Einen Bierbauch-Risikofaktor kennen viele gar nicht
Mit dem übermäßigen Genuss von Bier hat es einer aktuellen Studie zufolge nicht immer zu tun, wenn sich ein Bierbauch abbildet. Tatsächlich ergab sich als Resultat der Untersuchung, dass neben Bewegungsmangel und schlechter Ernährung auch schlechter Schlaf die Entwicklung begünstigen kann.
Zuvor hatten Forschende die Daten von insgesamt 5.151 Teilnehmenden (2575 Männer und 2576 Frauen) im Alter von 18 bis 59 Jahren aus der US National Health and Nutrition Examination Survey 2011-2012 und 2013-2014 ausgewertet. Im Fokus standen dabei Schlafdauer, Schlafqualität, Schlafstörungsstatus und Körperfettverteilung.
So wirkt sich Schlaf auf die Gesundheit aus
Den Forschern zufolge hatten weniger als acht Stunden Schlaf einen spürbar negativen Effekt. Der Studie zufolge ging eine Stunde verringerter Schlaf sowohl bei Männern als auch Frauen mit der Zunahme viszeraler Fettmasse um 12,1 Gramm einher.
Wie Focus berichtet, deutet eine Studie aus dem Jahr 2022 ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Schlafmangel und dem Bierbauch an. Demnach führte dieser im Rahmen der Untersuchung zu einer 9-prozentigen Steigerung des gesamten Bauchfetts sowie zu 11 Prozent mehr viszeralem Bauchfett bei den Teilnehmenden. Allerdings handelte es sich dabei lediglich um zwölf Proband*innen.
Wer also aktiv auf das eigene Schlafverhalten achtet und dieses an ein gesundheitsförderndes Maß anpasst, kann zumindest theoretisch und im besten Fall verhindern, dass sich ein Bierbauch entwickelt oder weiter aufbaut.
Quellen: Sleep Medicine: „Shorter sleep duration is associated with greater visceral fat mass in US adults: Findings from NHANES, 2011–2014“ (2023), Focus
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