Ohne das Herz kann der menschliche Körper nicht funktionieren, so viel ist klar. Doch wie andere Organe auch kann es auf verschiedene Arten und Weisen erkranken und das aus unterschiedlichen Gründen. Forscher und Forscherinnen haben nun einen neuen Risikofaktor entdeckt, dem sich Betroffene wohl nur schwer entziehen können.
Herz: Dreckige Luft löst womöglich Rhythmusstörungen aus
Wie chinesische Forschende nun festgestellt haben, gibt es einen sehr deutlichen Zusammenhang zwischen verschiedenen Arten an Herzrhythmusstörungen und Luftverschmutzung. Von Letzterer wusste man bislang, dass sie vor allem die Lunge belastet – Auswirkungen auf den Herzapparat sind allerdings neu.
Für ihre Untersuchungen haben sich die Expertinnen und Experten Daten von 190.115 Personen aus 2.025 Krankenhäusern in 322 Städten des Landes angeschaut. Zugleich zogen sie Daten von nahegelegenen Überwachungsstationen hinzu, die die Luftverschmutzung überwachen sollten. Aus der Gegenüberstellung der Informationen konnte man dann einen Zusammenhang mit den Erkrankungen ableiten.
Zu den bekannten Symptomen gehören unter anderem: Müdigkeit, Schwäche, Schwindelgefühle, Ohnmacht, Atemnot und Brustschmerzen.
Auch gut zu wissen: Nicht nur auf das Herz kann die direkte Umwelt einen negativen Einfluss ausüben. Tatsächlich erhöht das Leben in der Stadt das Risiko für einen Schlaganfall.
Erhöhtes Gesundheitsrisiko bereits innerhalb der ersten Stunden
Starker Kontakt mit Luftverschmutzung würde die Risiken zu Herzrhythmusstörungen innerhalb der ersten Stunden schon in die Höhe treiben. Und auch danach soll dieses Risiko noch für 24 Stunden anhalten, ehe es abklingt.
Am stärksten würden sich dabei das sogenannte Vorhofflattern oder eine supraventrikuläre Tachykardie äußern, gefolgt von Vorhofflimmern und einem vorzeitigen Herzschlag. Derweil deuten die Befunde auf den Luftschadstoff Stickstoffdioxid als größten möglichen Auslöser und je länger der Kontakt damit, desto größer die Gefahr. Abgase von Fahrzeugen gelten dabei als die größten Verbreitungsquellen für Stickstoffdioxid.
Dicht besiedelte Regionen mit einem nach wie vor starken Fokus auf fossile Brennstoffe dürften von daher besondere Risikogebiete für Herzrhythmusstörungen darstellen. In beiderlei Hinsicht ist China, wo die Studie durchgeführt wurde, schon lange ein prominentes Beispiel. Trotzdem sind die Ergebnisse universell und weltweit anwendbar, weshalb die Forschenden auf die Wichtigkeit der Reduktion der Luftverschmutzung hinweisen.
Quelle: „Hourly air pollution exposure and the onset of symptomatic arrhythmia: an individual-level case–crossover study in 322 Chinese cities“ (Canadian Medical Association Journal 2023)
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