Ob du krank wirst, hängt von vielen Dingen ab. Unter anderem auch davon – und das wissen viele gar nicht – ob du mit offenem Mund schläfst oder durch die Nase atmest. Laut Medizinerinnen und Medizinern gibt es nämlich verschiedene Probleme, die dadurch entstehen.
Schlafen mit offenem Mund? Normal aber problematisch
Die meisten wechseln regelmäßig von der Nasen- zur Mundatmung. Sei es beim Sport, um schneller Luft zu bekommen, oder auch teilweise in der Nacht. Das ist erst einmal normal. Auch in Fällen körperlicher Beeinträchtigungen, wie eine verstopfte Nase durch Erkältung, eine Nasen-Scheidewand-Verkrümmung oder Polypen, neigen wir dazu, durch den Mund Luft zu holen.
Problematisch wird es dann, wenn du hauptsächlich an das Schlafen mit offenem Mund gewohnt bist oder aus bestimmten Gründen wie den oben genannten immer wieder in diese Angewohnheit verfällst.
Ob das bei dir der Fall ist, merkst du übrigens an einem trockenen Mund und Rachen. Auch wer schnarcht, atmet fast immer durch den Mund, wie das ZDF berichtet. In diesem Fall hilft es, die Ursache für das Schnarchen zu bekämpfen.
Schlecht für Gesundheit und Zähne
Zu den größten gesundheitlichen Folgen, die dir dadurch entstehen können, zählen die Folgenden:
- Atemluft dringt ungewärmt und ungefiltert ein, was zunächst den Rachen austrocknet. Gleichzeitig gelangt kühle Luft in die Bronchien und kann Irritationen auslösen, wie zum Beispiel Asthmaanfälle.
- Da die Atemluft zudem nicht gefiltert wird, dringen Krankheitserreger leichter ein. Das kann Erkältungen begünstigen.
- Den Zähnen kann das Schlafen mit offenem Mund ebenfalls schaden. Es begünstigt Karies, weil der Mund austrocknet und fehlender Speichel zu Veränderungen des pH-Werts führt.
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Wie kann man verhindern, dass man mit offenem Mund schläft?
Ein ganz aktueller Trend, um das Atmen durch die Nase zu erzwingen, ist ein Pflaster auf dem Mund. Das sogenannte „Mouth Taping“ klingt zunächst nach einer brachialen Methode. Nicht ohne Grund fragen sich deshalb viele, ob man dadurch im Schlaf ersticken kann. Der Experte Prof. Martin Konermann entwarnt laut ZDF an dieser Stelle:
„Unser Körper hat einen Selbsterhaltungsmechanismus eingebaut. […] Dann klingelt im Kopf ein kleiner Wecker, der dafür sorgt, dass der Schläfer wach wird und dann macht er auch den Mund auf.“
Prof. Martin Konermann, Schlafmediziner
Unbedingt empfehlenswert ist die Maßnahme dennoch nicht. Zumindest lägen ihr keine wissenschaftlich fundierten Kenntnisse zugrunde. Vielmehr handele es sich um einen Trend:
„Das Pflaster zu nutzen, ist zwar nicht schädlich. Aber aus wissenschaftlicher, schlafmedizinischer Sicht ist es eine Modeerscheinung, die keinerlei erwiesenen Nutzen hat.“
Prof. Martin Konermann, Schlafmediziner
Stattdessen rät Konermann dazu, Schlafmediziner*innen oder eine Hals-Nasen-Ohren-Praxis aufzusuchen. Mit entsprechender Expertise könne man dann die Ursache für das Schlafen mit offenem Mund ergründen und dort zur Behandlung ansetzen.
Quellen: ZDF
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