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Binge-Watching: Das kann beim Streaming-Marathon mit dir passieren

Das Streaming-Zeitalter hat neue Trends und Konsumweisen mitgebracht. Sehr populär ist dabei das Binge-Watching, das laut einer neuen Studie einen unangenehmen Effekt haben kann.

Mann sitzt abends mit Snacks vor dem Fernseher.
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Netflix in 4K streamen – so einfach funktioniert’s

Netflix verfügt über ein gewaltiges Angebot aus Filmen, Serien und mittlerweile sogar Spielen. Doch wie funktioniert eigentlich das Streamen in 4k?

In den vergangenen Jahren sind immer mehr Menschen zum Streaming umgestiegen, wenn sie Filme und Serien genießen wollen. Anbieter wie Netflix, Disney oder Amazon präsentieren auf ihren Plattformen zahlreiche exklusive wie lizenzierte Inhalte, in denen man sich viele Stunden verlieren kann. Im Zuge dessen gewann auch das Binge-Watching stark an Popularität. Das kann aber Folgen haben, die bislang nicht bekannt waren.

Binge-Watching: Wer viel guckt, muss öfter aufs Klo

Beim Binge-Watching schauen Serienfans sehr viele Episoden oder ganze Staffeln in kürzester Zeit. Dass man dann eine ganze neue Serienstaffel mit zum Beispiel zehn Folgen an nur einem Wochenende oder schneller guckt, ist mittlerweile bei vielen gang und gäbe. Das kann aber laut einer neuen Studie ungemütliche Folgen haben.

So soll es einen Zusammenhang zwischen längeren Sitzungen vor dem Fernseher und mehreren Toilettengängen mitten der Nacht geben – der sogenannten Nykturie. Das konnten die Forscherinnen und Forscher aus Daten ableiten, die von 2011 bis 2016 und insgesamt 13.294 Personen stammen. Bei 32 Prozent der Personen kam es zu den entsprechenden Schlafunterbrechungen mit zwei oder mehr Gängen.

Auch gut zu wissen: Ein erhöhter Harndrang zu später Stunde ist ein noch vergleichsweise geringes Problem. Wir sagen, was noch alles mit dir bei über zwei Stunden fernsehen am Tag passiert.

Gründe für nächtliche Toilettengänge nach Binge-Watching

Die Fachleute fanden heraus, dass das Risiko für Nykturie um 48 Prozent höher war bei Personen, die täglich fünf oder mehr Stunden Videos schauten oder ferngesehen haben, als bei jenen, die weniger als eine Stunde Bewegtbildinhalte konsumierten.

Die exakten Gründe dafür sind noch nebulös, aber es gibt einige Überlegungen. So gebe es einen Zusammenhang zwischen ausgedehnten TV-Sitzungen und einem höheren Risiko für Diabetes Typ 2, was wiederum Nykturie bestärkt. Zugleich gibt es eine Korrelation zwischen sesshaftem Verhalten und der Zurückhaltung von Flüssigkeit in den Beinen, was zum Phänomen beitragen kann.

Natürlich verbringen viele das Binge-Watching mit Drinks und eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme bestärkt die Nykturie umso mehr. Wie der Guardian berichtet, könnte die Angewohnheit aber auch zu neurologischen Schäden führen, die Blasenfehlfunktionen auslösen könnten, oder Schlafdauer und -qualität beeinträchtigen. Gerade Letzteres steht im engen Zusammenhang mit nächtlichen Toilettengängen.

Studie noch nicht sehr aussagekräftig

Trotz aufgezeigter Zusammenhänge kann das Forschungsteam hinter der Studie noch keine klare Kausalität beweisen. Dass die genutzten Daten auf Selbsteinschätzungen beruhen, verringert deren Zuverlässigkeit.

Zudem wird nicht klar, ob es sich nicht auch um ältere Menschen handelt, die zuerst an einem anderen Problem leiden und deswegen überhaupt mehr Zeit mit Binge-Watching verbringen. Deren Nykturie muss also nicht zwangsläufig das Resultat des vielen Guckens sein.

Quellen: „Association between TV and/or video time and nocturia in adults: An analysis of the National Health and Nutrition Examination Survey“ (Neurology Urodynamics 2024), The Guardian

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