Das Thema Plastikrückstände in Essen und Flüssigkeiten hat in den vergangenen Jahren an Aufmerksamkeit gewonnen. Längst ist nachgewiesen, dass wir schon beim Trinken von Leitungswasser kleinste Teilchen an Kunststoffen aufnehmen. Wie man sich effektiv davor schützen kann, zeigt eine aktuelle Untersuchung.
Leitungswasser trinken ohne Mikroplastik: So geht es
Die in der Studie vorgeschlagene Maßnahme ist extrem simpel und aus anderen Zusammenhänge bereits bekannt. Dass sie aber auch dazu dienen kann, Mikroplastik zu entfernen, ist neu und nun belegt. Zu tun ist demnach nur eines, wenn man ohne Bedenken Leitungswasser trinken will: Abkochen.
„Diese einfache Strategie des Abkochens von Wasser kann NMP [Nano-/Mikroplastik] aus dem Leitungswasser von Haushalten ‚dekontaminieren‘ und hat das Potenzial, die Aufnahme von NMP durch den Menschen über das Wasser unschädlich zu machen“, heißt es in der Veröffentlichung vom 28. Februar in Environmental Science & Technology Letters.
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„Mindestens 80% entfernt“
Hintergrund der Untersuchung ist laut den beteiligten Forschenden die zunehmende, weltweite Besorgnis darüber, dass Nano- und Mikroplastik aus zentralen Wasseraufbereitungsanlagen austritt und über den Wasserverbrauch ein potenzielles Gesundheitsrisiko für den Menschen darstellt. Durch das Abkochen lassen sich bereits einige Chemikalien und die meisten biologischen Substanzen entfernen. Bislang war jedoch unklar, ob die Methode auch bei NMP wirksam ist.
Den neuen Erkenntnissen zufolge können durch das Kochen von hartem Wasser (>120 Milligramm L-1 CaCO3 (Kalziumcarbonat)) „mindestens 80 % der Polystyrol-, Polyethylen- und Polypropylen-NMP mit einer Größe zwischen 0,1 und 150 Mikrometer (μm) entfernt werden“. Diese bilden dabei eine Kruste, sinken zu Boden und lassen sich leicht extrahieren.
Quellen: „Drinking Boiled Tap Water Reduces Human Intake of Nanoplastics and Microplastics“ (2024, Environmental Science & Technology Letters)
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