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Wie viel trinken am Tag? Neue Studie gibt unerwartete Antwort

Wissenschaftler*innen haben neue Erkenntnisse dazu gewonnen, was der Klimawandel für den menschlichen Körper bedeuten kann. Das betrifft auch die Aufnahme von Flüssigkeit.

Mann trinkt Wasser vor Sonnenuntergang
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Forschende haben untersucht, wie sich der fortschreitende Klimawandel auf den individuellen Flüssigkeitsbedarf von Menschen auswirken kann. Unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren haben sie berechnet, wie viel Wasser wir am Tag trinken sollten.

Klimawandel: Deshalb ist Flüssigkeit wichtig

Es gibt bereits verschiedenste Ansätze aus der Wissenschaft zum Thema Flüssigkeitshaushalt. Immerhin besteht der menschliche Körper zu rund 60 Prozent aus H2O und benötigt dieses entsprechend auch regelmäßig zum Funktionieren. Wie viel Wasser man trinken sollte, lässt sich deshalb auf mehreren Wege beschreiben. Die jüngste Studie dazu geht nun einen Schritt weiter und zieht zur Bewertung mehrere Faktoren heran, die den Einfluss des Klimawandels abbilden sollen.

Dazu zählen beispielsweise Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Höhe. Diese beeinflussen die Gesamtwasseraufnahme und -abgabe des Körpers, ebenso wie die Körpergröße und die körperliche Aktivität. In Abhängigkeit von diesen Kennzahlen leiteten die Autor*innen schließlich eine Prognose zum Wasserverbrauch ab.

Untersucht wurden insgesamt 5.604 Teilnehmende im Alter von acht Tagen bis 96 Jahren aus mehr als zwanzig Ländern. Zur Analyse verwendeten die Wissenschaftler*innen Methoden der Isotopenverfolgung. Sie ermöglichen es, den Weg eines Elements (Wasser) durch ein System (den Körper) zu verfolgen.

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So viel sollte man trinken am Tag

Die Ergebnisse zeigten, dass ein Mann im Alter von zwanzig bis 35 Jahren 4,2 Liter Wasser pro Tag verbraucht, während eine Frau im Alter von 30 bis 60 Jahren 3,3 Liter verbraucht. Mit zunehmendem Alter sinkt dieser Wasserbedarf. In Bezug auf den Klimawandel geben die Forschenden eine explizite Empfehlung.

Dabei setzt sich die Gesamtmenge unter anderem zu 15 Prozent aus der Wasseraufnahme über den Stoffwechsel und den Wasseraustausch über die Haut zusammen, während Essen und Trinken jeweils die Hälfte der restlichen 85 Prozent beitragen. Man empfiehlt deshalb, weniger als 45 Prozent des gesamten Tagesumsatzes zu trinken, so die Forscher.

„Die meisten Menschen müssen vielleicht nicht acht Gläser Wasser pro Tag trinken“, erklärt Zhang Xueying, Mitautorin der Studie und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Shenzhen Institute of Advanced Technology (SIAT) in China, das die Untersuchung durchgeführt hat.

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Weltweit anwendbar

„Die Gleichungen lassen sich auf Menschen auf der ganzen Welt anwenden“, so Zhang weiter. „Man muss nur die grundlegenden physiologischen Indikatoren sowie die Temperatur und Luftfeuchtigkeit eingeben, in der man lebt.“ Allerdings hätten Menschen, die in Ländern mit einem niedrigen Human Development Index (HDI) lebten, einen höheren Wasserumsatz als Menschen in Ländern mit hohem HDI, fügte sie hinzu.

Quellen: „Variation in human water turnover associated with environmental and lifestyle factors“ (24. November 2022, Science)

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