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Unerwartet krebserregend: Wer das jeden Tag tut, kann seiner Gesundheit schaden – so Studie

In einem beliebten Mundwasser sollen sich laut Forscher*innen krebserregende Stoffe verbergen. Die tägliche Anwendung könnte problematisch werden.

Eine Person gibt Mundwasser aus einer Flasche in eine Kappe.
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Die Firma Listerine bietet verschiedene Produkte für die Mundpflege an, darunter auch sogenannte Mundwasser oder Mundspülungen. Viele verwenden diese bei ihrer täglichen Zahnhygiene. Doch eines davon könnte krebserregende Stoffe beinhalten. Wie Forscher*innen in einer neuen Studie herausfanden.

Krebserregende Stoffe in Mundwasser

Die Produkte von Listerine werde häufig zur Vorbeugung von Zahnbelag oder Zahnfleischentzündungen eingesetzt wird. Forscher*innen vom Institut für Tropenmedizin (ITM) in Antwerpen wollten nun herausfinden, ob die tägliche Anwendung des Mundwassers die Zusammensetzung des oralen Mikrobioms beeinflusst. Dieses ist die Gemeinschaft der Bakterien, die im Mund leben. Sie helfen unter anderem beim Verdauen von Nahrung und sind essentiell für die Gesundheit.

Dafür haben sie knapp sechzig Teilnehmenden einer entsprechenden Studie in zwei Gruppen aufgeteilt. Diese verwendeten dann drei Monate lang täglich Listerine und anschließend drei Monate lang ein Placebo-Mundwasser oder umgekehrt. Dabei handelt es sich um eine Fortsetzung einer größeren Studie, in der die Verwendung von Mundspülungen als Methode zur Verringerung der Ausbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten bei Männern untersucht wurde, die Sex mit Männern haben.

Dabei stellte sich heraus, dass die tägliche Anwendung des Mundwassers von Listerine mit Cool Mint-Geschmack die Konzentration zweier Bakterien im Mund erhöht, die zuvor sowohl mit Speiseröhrenkrebs als auch mit Dickdarmkrebs in Verbindung gebracht wurden. Konkret handelt es sich dabei um Fusobacterium nucleatum und Streptococcus anginosus. Ihre Ergebnisse haben sie nun im Journal of Medical Microbiology veröffentlicht.

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Tägliche Anwendung könnte problematisch werden

Dr. Jolein Laumen, Erstautorin der Studie und Forscherin an der Abteilung für sexuell übertragbare Infektionen des ITM, spricht dabei eine deutliche Empfehlung im Umgang mit dem Mundhygiene-Produkt aus: „Alkoholbasierte Mundwässer sind weithin erhältlich. Die Öffentlichkeit kann sie täglich verwenden, um Mundgeruch zu bekämpfen oder Parodontitis vorzubeugen, aber sie sollte sich der möglichen Folgen bewusst sein. Idealerweise sollte die langfristige Anwendung von medizinischem Fachpersonal überwacht werden.“

Trotzdem warnen die Forscher*innen in einer offiziellen Pressmitteilung aber auch davor, jetzt direkt in Panik zu verfallen. Denn obwohl die Ergebnisse die tägliche Verwendung von alkoholbasiertem Mundwasser mit Veränderungen des oralen Mikrobioms in Verbindung bringen. Wollen die Wissenschaftler*innen daraus noch keine endgültigen Schlüsse ziehen.

Denn bei der Studie über die Gefährdung des oralen Mikrobiom seien zum Beispiel keine Informationen zu Ernährungsgewohnheiten und dem Konsum von Zigaretten der Teilnehmenden erhoben worden. Da die kleine Stichprobengruppe aus der ersten Studie stammte, sind die Ergebnisse möglicherweise auch nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung. Weitere Forschung sollte nun aber untersuchen, wie sich die festgestellten Veränderungen auf klinische Ergebnisse bei größeren und repräsentativeren Stichprobengruppen auswirken. Dies soll klären wie stark krebserregend die Stoffe im Mundwasser wirklich sind.

Quellen: „The effect of daily usage of Listerine Cool Mint mouthwash on the oropharyngeal microbiome: a substudy of the PReGo trial“ (Journal of Medical Microbiology, 2024), Microbiology Society

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