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Blutgruppe: Dieser Typ bringt einen überraschenden Nachteil – „wissen noch nicht, warum“

Wer ihn hat, soll Forschenden zufolge einem höheren Risiko für einen Schlaganfall ausgesetzt sein. Das zeigt eine Studie.

Blutkörperchen im menschlichen Körper (KI-erstellt)
© AI DREAMS - stock.adobe.com

Hast du "Goldenes Blut", bist du Teil eines ganz exklusiven Kreises

"Goldenes Blut" hat seinen Namen nicht, weil es tatsächlich golden ist. Es hat vielmehr Eigenschaften, die Leben retten können – aber es ist auch gefährlich.

Personen mit der Blutgruppe A sollen im Vergleich zu anderen Blutgruppen einem höheren Risiko ausgesetzt sein, noch vor dem Alter von 60 Jahren einen Schlaganfall zu erleiden. Bislang können sich Forschende allerdings nicht erklären, aus welchem Grund das so ist. Der Zusammenhang soll aber deutlich sein.

Blutgruppe A: Das ist bekannt zum erhöhten Schlaganfallrisiko

Wie ScienceAlert berichtet, haben Genomforscherinnen und -forscher in einer 2022 im Fachjournal Neurology veröffentlichten Studie einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Gen für die Blutgruppe A (Untergruppe A1) und einem früh einsetzenden Schlaganfall dokumentiert. Dazu hatte man Daten aus 48 genetischen Studien zusammengetragen. Diese wiederum umfassten etwa 17.000 Menschen mit einem Schlaganfall und fast 600.000 Kontrollpersonen ohne Schlaganfall.

Die einbezogenen Personen waren alle zwischen 18 und 59 Jahren alt und lebten in Nordamerika, Europa, Japan, Pakistan und Australien. Menschen nicht-europäischer Abstammung machten dabei allerdings nur 35 Prozent der Teilnehmenden aus.

Die genauere Untersuchung des gesamten Genoms zeigte, dass eine Stelle, die stark mit einem früheren Schlaganfallrisiko verbunden ist, mit jener zusammenfällt, an der die Gene für die Blutgruppe sitzen. Durch deren spezifische Analyse ergab sich schließlich, dass Personen mit einer genetischen Variante der Blutgruppe A um 16 Prozent stärker gefährdet sind.

Die gute Nachricht: Laut den Forschenden ist diese Zahl so gering, dass keine zusätzliche Wachsamkeit oder Vorsorge erforderlich sind. Menschen, die die statt der Blutgruppe A den Typ 0 (Untergruppe 01) aufweisen, unterliegen übrigens einem um zwölf Prozent geringerem Risiko.

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Ursachen sind noch unklar

„Wir wissen immer noch nicht, warum die Blutgruppe A ein höheres Risiko mit sich bringt“, zitiert ScienceAlert Steven Kittner, Erstautor und Gefäßneurologe von der University of Maryland. „Aber es hat wahrscheinlich etwas mit Blutgerinnungsfaktoren wie Blutplättchen und Zellen, die die Blutgefäße auskleiden, sowie mit anderen zirkulierenden Proteinen zu tun, die alle eine Rolle bei der Entstehung von Blutgerinnseln spielen“, so Kittner weiter.

Um noch mehr Erkenntnisse über die genauen Mechanismen und Zusammenhänge herauszufinden, seien dem Neurologen zufolge weitere Untersuchungen notwendig. Diese sollten auch eine vielfältigere Stichprobe beinhalten, um besser zur Klärung der Aussagekraft der Ergebnisse beitragen zu können.

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Das steckt hinter Blutgruppe A, B, AB und 0

Es gibt vier Hauptblutgruppen, die durch das Vorhandensein bestimmter Antigene auf den roten Blutkörperchen und Antikörper im Blutplasma definiert werden. Diese Blutgruppen sind Teil des AB0-Systems. Zusätzlich gibt es den Rhesusfaktor (Rh), der bestimmt, ob eine Blutgruppe positiv oder negativ ist.

Blutgruppe A

  • Antigen A auf den roten Blutkörperchen
  • Antikörper Anti-B im Blutplasma
  • Menschen mit Blutgruppe A können nur Blut von Personen mit den Blutgruppen A oder 0 erhalten.

Blutgruppe B

  • Antigen B auf den roten Blutkörperchen
  • Antikörper Anti-A im Blutplasma
  • Menschen mit Blutgruppe B können Blut von den Blutgruppen B oder 0 erhalten.

Blutgruppe AB

  • Antigen A und B auf den roten Blutkörperchen
  • Keine Antikörper im Blutplasma
  • Menschen mit Blutgruppe AB sind sogenannte Universalempfänger*innen, da sie Blut von allen AB0-Blutgruppen erhalten können, aber sie können nur Blut spenden an Personen mit Blutgruppe AB.

Blutgruppe 0

  • Keine Antigene auf den roten Blutkörperchen
  • Antikörper Anti-A und Anti-B im Blutplasma
  • Menschen mit Blutgruppe 0 sind sogenannte Universalspender*innen, da ihr Blut für alle anderen Blutgruppen geeignet ist. Sie können allerdings nur Blut von Personen mit der Blutgruppe 0 erhalten.

Rhesusfaktor (Rh)

  • Rhesus-positiv (Rh+): Wenn das D-Antigen auf den roten Blutkörperchen vorhanden ist.
  • Rhesus-negativ (Rh-): Wenn das D-Antigen nicht vorhanden ist.
  • Rh-positive Personen können sowohl Rh-positives als auch Rh-negatives Blut erhalten, während Rh-negative Personen nur Rh-negatives Blut empfangen können, da sonst Antikörper gegen das D-Antigen gebildet werden.

Quellen: „Contribution of Common Genetic Variants to Risk of Early-Onset Ischemic Stroke“ (2022, Neurology), ScienceAlert

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Dieser Artikel wurde mit maschineller Unterstützung (KI) erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.

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