Der Hype um Serien wie “Stranger Things” auf Netflix ist gerade überwältigend. Aktuell bricht Staffel 3 Zuschauerrekorde auf dem Streaming-Dienst und viele rätseln schon, wie es denn in Staffel 4 weitergehen könnte. Doch im direkten Vergleich ist “Stranger Things” nicht die beste Fantasy-Horror-Serie, die du aktuell streamen kannst. Wir haben dir sieben genialere Alternativen herausgesucht.
Ist “Stranger Things” wirklich so gut oder sind diese Fantasy-Horror-Serien besser?
Die Absicht, ihre Genre-Vorläufer und -Mitstreiter zu überbieten, findet sich bereits implizit im Namen von “Stranger Things”. Die Kreation der als Autorenfilmer auftretenden Duffer-Brüder Matt und Ross dreht sich nicht einfach nur um “seltsame Dinge”, sondern um “seltsamere Dinge”, also um unerklärliche Phänomene des Paranormalen, die über die (vor allem jungen) Bewohner einer durchschnittlichen Kleinstadt hereinbrechen.
Dabei entfacht die als cleveres Mystery-Format mit 80er-Jahre-Nostalgie angelegte Serie, die in jeweils acht bis neun Folgen pro Staffel daherkommt, ein Zitatfeuerwerk mit Anspielungen auf Genre-Klassiker der Science-Fiction, des Horrors, der Fantasy und der Coming-of-Age-Story. Entsprechend gibt es auch viele Serien, die sich einem oder zwei dieser Genres zuordnen lassen. Wenn man aber die komplexe Genre-Mischung von “Stranger Things” als Auswahlkriterium nimmt, dann bleiben dir nur diese ganz besonderen Genre-Bastarde übrig, die alle einen Blick wert sind und eigentlich noch besser sind als die Schöpfung der Duffer-Brüder für Netflix.
Hier in alphabetischer Reihenfolge die besten Serien wie “Stranger Things” auf Netflix und wo Du sie streamen kannst (Stand Juli 2019):
“Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI” (1993-2018)
Die anfangs belächelte Mystery-Serie von Chris Carter machte das Fantasy-Horror-Genre im Fernsehen erst so richtig salonfähig. “Akte X” wurde während seines Zenits Mitte der 1990er Jahre mit zahlreichen Preisen und Cover-Geschichten in unzähligen Magazinen geehrt. Stars David Duchovny und Gillian Anderson avancierten trotz ihrer Rollen als unterkühlte, zugeknöpfte FBI-Agenten Mulder und Scully zu Sex-Symbolen.
In den staffellangen UFO-Mysterien und in den anderen paranormalen Zwischenfällen einzelner Folgen findet sich die Faszination für das Unerklärliche und der Glaube an Verschwörungen und geheime Experimente der Regierung, die auch “Stranger Things” antreibt. Doch anders als bei der Netflix-Serie besticht dieser TV-Klassiker vor allem durch die intelligenten Debatten zwischen Fox und Mulder über Glauben und Wissenschaft, über das Fantastische und Rationale.
Verfügbarkeit: Einzelne, nicht alle Staffeln gibt es aktuell im Abo auf Amazon Prime Video, maxdome und MagentaTV.
“Buffy – Im Bann der Dämonen” (1997-2003)
Eine verschworene Gruppe junger Menschen stellt sich mit allen Mitteln einem Höllenloch, aus dem immer groteskere Monster treten, um die Welt zu bedrohen? Das klingt nicht nur nach der Prämisse von “Stranger Things” mit seinem Tor zum „upside down“, sondern auch nach der Ausgangssituation von Joss Whedons romantischer Vampire-und-Dämonen-Serie “Buffy”. Die Serien-Adaption einer Idee, die Whedon ursprünglich als erfolglosen Film herausbrachte, erhielt tolle Kritiken und avancierte zum Kult, kämpfte aber oft mit den Quoten.
Die Duffer-Brüder haben sich sicherlich bei der gekonnten Orchestration der Gruppendynamik unter ihren kindlichen Helden von “Stranger Things” bei Whedon was abgeschaut, der gerade darin ein wahrer Meister ist. Das durfte Whedon auch in den zahlreichen Gruppenszenen der ersten beiden “Avengers”-Filmen als Autor und Regisseur beweisen.
Verfügbarkeit: Alle Staffeln gibt es aktuell im Abo auf MagentaTV und TVNOW.
“Love, Death & Robots” (seit 2019)
Eine zweite Staffel für “Love, Death & Robots”, der umstrittenen Anthologie-Serie auf Netflix, wurde bereits bestätigt. Die Kollektion aus animierten Sci-Fi-Fantasy-Horror-Kurzfilmen erzählt in ihren 18 Episoden keine zusammenhängende Geschichte, teilt aber mit “Stranger Things” die Freude an verstörend ekligen Monstern, fehl gelaufenen Experimenten und dem Überlebenswillen von Außenseitern, die einer unerklärlichen Gefahr ausgesetzt sind.
Natürlich ist diese Kreation unter der Leitung von Tim Miller und David Fincher aufgrund der einzelnen Geschichten pro Folge weit abwechslungsreicher als andere Serien wie “Stranger Things” auf Netflix.
Verfügbarkeit: Die erste Staffel gibt es aktuell auf Netflix.
“Misfits” (2009-2013)
Bevor die clevere Superhelden-Parodie “Misfits” von Schöpfer Howard Overman nach der zweiten Staffel komplett den Faden verlor, beeindruckte die britische Serie mit witzigen Dialogen, inspirierter Action und cleveren Wendungen. Eine Gruppe jugendlicher Straftäter wird bei einem Unwetter vom Blitz getroffen und jeder Einzelne entwickelt eine Superkraft, die zugleich den größten Wunsch als auch die größte Angst der Betroffenen wahr werden lässt.
Die fünf Außenseiter sind perfekt besetzt und gespielt. Ihre Entwicklung über die ersten zwei Staffeln, bevor der Cast schlecht durchgemischt wurde, ist intelligenter und kreativer als alles was “Stranger Things” mit seinem Ensemble zu bieten hat.
Verfügbarkeit: Aktuell gibt es keine Staffel im Abo.
“Riverdale” (seit 2017)
Das authentisch wirkende Kleinstadt-Setting von “Stranger Things” findet sich mit einem ähnlich großen Ensemble auch in “Riverdale” realisiert. Die Serie des amerikanischen Teenie-Senders The CW spielt im Universum der Archie Comics und dreht sich um eine Vielzahl an spleeniger Figuren des düsteren Örtchens, die durch einen mysteriösen Mordfall zueinander geführt werden.
In den späteren Staffeln wird auch der Schritt zu mehr paranormalen Phänomen gemacht, was die Serie mehr in die Nähe ihres Spin-Offs “Chilling Adventures of Sabrina” (auch auf Netflix) rückt. Durch die älteren Protagonisten von “Riverdale” sind die sich ständig ändernden romantischen Beziehungen zwischen den Figuren auch spannender und prickelnder als die zwischen den Kindern in “Stranger Things”.
Verfügbarkeit: Die ersten drei Staffeln gibt es aktuell auf Netflix.
„Twin Peaks“ (1990-1991, 2017)
Wenn man so will, dann ist “Twin Peaks” die Mutter aller modernen Fantasy-Horror-Serien. Das Fernsehprojekt des Filmemachers David Lynch (zusammen mit Co-Autor Mark Frost) war ein unvergleichliches Phänomen, als es Anfang der 1990er Jahre debütierte. Nach zwei Staffeln war die Luft raus und es folgte ein konfuser Film aus dem selben fiktiven Universum.
2017 gab es dann eine noch verwirrendere Fortsetzung als neue Serienstaffel, die aber von Kritikern gefeiert wurde. Heute gilt “Twin Peaks” in seiner atemberaubend stimmigen Mixtur aus Fantasy, Horror, Mystery und Kleinstadt-Satire als großes Vorbild für Serien wie “Riverdale” und auch “Stranger Things”.
Verfügbarkeit: Alle drei Staffeln gibt es aktuell bei Sky Ticket und Sky Go im Abo. Den “Twin Peaks” Film führen Netflix und RakutenTV.
“Under the Dome” (2013-2015)
Am Anfang spaltete die Serien-Adaption von Stephen Kings Roman “Die Arena” eine Kuh in zwei Hälften, im Laufe der immer weniger gelungenen Staffeln die Gunst der Zuschauer. Dabei hatte die Idee soviel Potential. Eine unsichtbare Kuppel legt sich über eine Kleinstadt und zwingt die Bewohner dazu, über ihr insuläres Leben nachzudenken.
Doch den Machern gingen viel zu schnell die guten Ideen aus. Die erste Folge aber ist in ihrer konzeptionellen Wucht streitbar besser als alles, was wir bisher in “Stranger Things” zu sehen bekamen. Dieselbe Prämisse gab es auch intelligenter und konsequenter realisiert im “Simpsons” Kinofilm.
Verfügbarkeit: Alle drei Staffeln gibt es bei Amazon Prime Video im Abo.
Das sollte man wissen, bevor man sich „Stranger Things“ Staffel 3 anschaut. Kritiker feiern so die aktuelle „Stranger Things“ Staffel. Das ist bisher bekannt über die nächste Staffel von „Stranger Things„.