Lediglich unter 200 Titel führt der Streaming-Dienst Amazon Prime Video regelmäßig in der Rubrik Science Fiction. Und wenn man die ganzen Titel herausfiltert, die sich genauso gut dem Horror-Genre zuordnen ließen, dann ist die Auswahl nicht sonderlich groß für Sci-Fi-Fans. Zudem besteht ein Großteil der Titel aus unterirdischem Sci-Fi-Trash, den man keinem empfehlen möchte. Doch wir waren haben uns der Herausforderung der Kuration gestellt und dir die besten Science-Fiction-Filme auf Amazon Prime Video herausgesucht.
Nicht ganz ohne Horror: Die besten Science-Fiction-Filme auf Amazon Prime Video
Die konzeptionelle Nähe zum Genre des Horrors liegt bei Science-Fiction auf der Hand: Dort wie hier sind Menschen mit unbekannten und potentiell gefährlichen Welten und Geschöpfen konfrontiert. Beide eint das beunruhigende Gefühl der Ungewissheit und die Angst vor den Folgen menschlicher Fehler. Und das Spiel mit der Zeit, mit Zeitsprüngen und Traumata ist ein prominentes Element der Handlung. Das zeichnet auch die besten Science-Fiction-Filme auf Amazon Prime Video aus.
Hier in alphabetischer Reihenfolge die besten Science-Fiction-Filme bei Amazon Prime Video (Stand Juli 2019)
“12 Monkeys” (1995, Terry Gilliam)
Dystopien sind eines der beliebtesten Sujets des Science-Fiction-Films. Und keine war wohl so verstörend und bildgewaltig wie diejenige, die das “Monty Python”-Mitglied Terry Gilliam auf die Leinwand bannte mit dieser verschachtelten Spielfilm-Adaption von Chris Markers experimentellem Kurzfilm “La Jetée – Am Rande des Rollfeldes” von 1962.
“Die Hard”-Star Bruce Willis spielt die untypische Rolle eines verwirrten Zeitreisenden aus der Zukunft, der den Ausbruch eines tödlichen Virus in unserer Zeit verhindern soll. Mit der Hilfe einer Psychiaterin (Madeleine Stowe), die er entführt und in die er sich verliebt, muss unser Held die ominöse Gruppierung hinter dem Ausbruch, die 12 Monkeys, aufhalten und ihren Anführer (Brad Pitt) beseitigen.
“In Time – Deine Zeit läuft ab” (2011, Andrew Niccol)
Filme mit Ex-N’SYNC-Sänger und Jennifer-Biel-Gatte Justin Timberlake in der Hauptrolle sind selten gelungen. Das belegen anstrengende Rohrkrepierer wie “Runner Runner”, “Bad Teacher” und “Freunde mit gewissen Vorzügen”. Halbwegs sehenswert, weil konzeptionell faszinierend ist Andrew Niccols Science-Fiction-Drama “In Time”, das zwar auch nicht ganz befriedigt, aber zumindest genug interessante Fragen über unser Verhältnis zur Zeit aufwirft.
Der Film spielt nämlich in einer Zukunft, in der die Lebenszeit zur Währung geworden ist. Man kann mit Zeit bezahlen, man muss sie sich verdienen und sie kann einem auch geklaut werden. “Gattaca”-Regisseur Andrew Niccol erzählt vor diesem Hintergrund eine lahme Krimi-Handlung, aber seine Dystopie stellt ein spannendes Denkexperiment dar.
“Looper” (2016, Rian Johnson)
Bevor Independent-Regisseur Rian Johnson mit seiner innovativen “Star Wars”-Fortsetzung “The Last Jedi” den Groll aller “Star Wars”-Fans mit Internetzugang auf sich zog, drehte er diesen faszinierend verschachtelten Science-Fiction-Thriller mit hochkarätiger Besetzung, in dem ein Auftragskiller eine ältere Version seiner selbst zur Strecke bringen muss.
Joseph Gordon-Levitt gibt den jungen Hitman, dem sein Auftraggeber Opfer aus der Zukunft schickt. Als er sich selbst in dem alten Mann (Bruce Willis) sieht, den er diesmal beseitigen soll, beginnt eine gnadenlose Jagd. Während sich die zwei Männer einen ebenbürtigen Schlagabtausch liefern, ist es die wunderbare Emily Blunt in einer Nebenrolle, die die Schau stiehlt.
“Paul – Ein Alien auf der Flucht” (2011, Greg Mottola)
Science-Fiction muss nicht immer ernst und düster sein. Das beweist diese lässige, witzige Komödie über zwei Sci-Fi-Fans (“Shaun of the Dead”-Stars Simon Pegg und Nick Frost, die auch das Drehbuch schrieben), die nach einem Comic-Con-Besuch in San Diego auf das Alien Paul (gesprochen von Seth Rogen) treffen. Dieser ist eben nach Jahrzehnten der Gefangenschaft aus der Militärbasis Area 51 entflohen und will einfach nur kiffen.
Die geistreichen Dialoge und witzigen Figuren machen dieses wenig beachtete Road-Movie zu einem großen Spaß. Allen voran vermag die damals noch wenig bekannte Kirsten Wiig (“Bridesmaids”) begeistern in einer Nebenrolle als schräge Tochter eines Campingplatzbesitzers.
“Pixels” (2015, Chris Columbus)
Ein Film mit Adam Sandler unter den besten Science-Fiction-Filmen bei Amazon Prime Video? Das ist doch ein schlechter Scherz, oder? Die Kritiker konnten auch nicht wirklich lachen über die Sci-Fi-Action-Komödie “Pixels” von “Harry Potter”-Regisseur Chris Columbus. Selbst sein sonst so treues Publikum ließ Sandler diesmal an den Kinokassen sitzen. Er flüchtete darauf zu Netflix und hat seitdem nicht mehr zurück gesehen.
Dabei ist “Pixels” ein großer Spaß mit einfallsreichen Sequenzen voller Action, Humor und eindrucksvoll realisierten Spezialeffekten. Sicher klaut der Film in seinen Grundzügen etwas bei “Ghostbusters”, aber der Angriff der Aliens auf die USA in Form von alten Videospielen der 1980er Jahre ist ein drolliger Spaß für Gaming-Nostalgiker.
“Terminator 2 – Tag der Abrechnung” (1991, James Cameron)
Ende Oktober 2019 startet mit “Deadpool”-Regisseur Tim Millers “Terminator: Dark Fate” der jüngste Versuch, das “Terminator”-Franchise neu zu beleben. Dabei gelang es zuvor nur James Cameron, dem Regisseur des Original-”Terminator”s von 1984 eine gelungene Fortsetzung zu seinem kultigen Sci-Fi-Actionfilm mit Arnold Schwarzenegger zu drehen.
Seine geniale, familienfreundliche Idee für die Fortsetzung von 1991 war es, diesmal den von Arnold Schwarzenegger gespielten Cyborg nicht wieder als Killer, sondern als Beschützer aus der Zukunft in die Gegenwart zu schicken. Mit höherem Budget und bahnbrechenden Special Effects erschuf Cameron dann einen der coolsten und spannendsten Science-Fiction-Filme, der mit einigen der kreativsten Actionsequenzen der Filmgeschichte heute noch Zuschauer fesselt.
“Transformers 1-4” (2007-2014)
Kritiker lieben es den amerikanischen Regisseur Michael Bay zu hassen. Vor allem können sie nicht aufhören, auf die wahnsinnig erfolgreiche “Transformers”-Reihe des Filmemachers zu treten. Doch so explizit oder implizit die Filme auch ihren Sexismus, Rassismus und ihre Homophobie ausstellen mögen, als atemlos spektakuläre Fieberträume über außerirdische Roboter, die ihren Bürgerkrieg auf der Erde austragen, sind die “Transformers”-Filme groteske Wunder des modernen Kinos.
Shia LaBeaouf und Mark Wahlberg werfen sich als Protagonisten in das Getümmel dieser Filme und werden von den Spezialeffekten und der hypnotisierenden Choreographie der Kamera und des Schnitts immer wieder an die Wand gespielt. Es reicht auch schon einen “Transformers”-Film gesehen zu haben, weil sie sich nicht wirklich untereinander unterscheiden.
Amazon Prime Video produziert auch eigene Science-Fiction-Titel wie die neue „Star Trek“-Serie „Picard“. Das sind die besten Dokumentarfilme auf Amazon Prime Video. Darum wird Filme und Serien streamen in Zukunft teurer.