Es gibt einige Filme, die dich als Zuschauer fassungslos auf dem Kinosessel oder der Couch zurücklassen – weil ihr Ende einfach nur mysteriös ist. Ein Sci-Fi-Meisterwerk, das es seit kurzem wieder auf Amazon Prime zu streamen gibt, gehört auch dazu: „Inception„. Sein Ende ist bewusst so offen gehalten, dass man an der eigenen Wahrnehmung zu zweifeln beginnt. Kein Wunder, dass du wissen willst, wie dieses und andere verwirrende Film-Enden zu erklären sind.
„Inception“: Das Ende ist erst der Anfang
Seit dem 19. September ist „Inception“ wieder im Amazon Prime-Abo verfügbar. Zeit, das zu rekapitulieren, worüber sich Fans des Films seit Jahren den Kopf zerbrechen: was das „Inception“-Ende bedeuten soll. Schließlich blendet die letzte Szene aus, bevor der Zuschauer erfährt, ob alles nur ein Traum war oder nicht. Das kennt man auch von anderen Filmen. Wir klären dich endlich über ihre verwirrenden Enden auf. Also, Vorsicht vor Spoilern, falls du die Filme noch nicht gesehen hast.
#1 „Inception“, das Ende des Films erklärt
Christopher Nolan hat mit seinem „Inception“-Film einen Sci-Fi-Klassiker geschaffen. Noch Jahre nach dem Kinostart rätseln Fans über sein Ende. In der letzten Szene ist Dom Cobb alias Leonardo DiCaprio wieder mit seinen Kindern vereint. Er dreht den Kreisel – in dem Film ein Indikator dafür, ob die Handlung wirklich passiert oder nicht. Fällt er um, befindet er sich in der Wirklichkeit, dreht er sich weiter, ist es nur ein Traum. Bevor die Zuschauer es erfahren, wird das Bild schwarz und der Film ist zuende.
Glücklicherweise erklärte Nolan vor einiger Zeit selbst sein „Inception“-Ende: „[Cobb] war mit seinen Kindern weg, er war in seiner eigenen subjektiven Realität. Es interessierte ihn nicht mehr wirklich, und das ergibt eine Aussage: Vielleicht sind alle Ebenen der Realität gültig.“ Somit obliegt es anscheinend dem Zuschauer selbst zu akzeptieren, dass Träume ein Teil der Realität sein können.
#2 „Birdman“, das Ende des Films erklärt
In „Birdman“, dem oscarprämierten Drama um einen gealterten Schauspieler, der ein Comeback am Broadway versucht, hat Regisseur Alejandro G. Iñárritu ein nicht minder verwirrendes Ende kreiert. Während des gesamten Films denkt der Zuschauer, der Protagonist Riggan Thomson habe Superkräfte, die ihn auch fliegen ließen. Erst später stellt sich heraus, dass sich alles in seinem Kopf abspielt.
Die finale Szene zeigt seine Tochter, die sein Krankenhauszimmer betritt und feststellt, dass das Fenster offen steht und ihr Vater verschwunden ist. Zuerst schaut sie panisch in die Tiefe. Dann, ganz langsam, blickt sie in den Himmel – und lächelt. Himmel, was soll das bedeuten? Ist ihr Vater doch zum richtigen Birdman geworden und davongeflogen?
Einer der Autoren des Films gab einige Hinweise auf die Antworten darauf, auch wenn er das Ende nicht erklärt. Demnach liegt der Schlüssel zum Verständnis in der Beziehung zwischen Vater und Tochter. So ist es möglich, dass Riggan wirklich Selbstmord begangen hat, und seine Tochter nun ebenfalls anfängt zu halluzinieren. Sie könnte sich vorstellen, ihr Vater sei immer noch bei ihr, als das, was er immer sein wollte: Birdman.
#3 „Vanilla Sky“, das Ende des Films erklärt
Wie das „Inception“-Ende und das Finale von „Birdman“ ist auch das Film-Ende von „Vanilla Sky“ einfach nur abstrus, weil er ebenfalls auf das Stilmittel des Unzuverlässigen Erzählens zurückgreift. Er musste auch einiges an Kritik einstecken, lief nach seiner Kinophase im Fernsehen aber rauf und runter. Tom Cruise spielt darin einen Playboy, der mit einigen Beziehungsproblemen zu kämpfen hat und sich nach einem Nahtoderlebnis einer Gesichtsoperation unterziehen muss. Sein Leben gerät aus den Fugen.
Am Film-Ende wird den Zuschauern erzählt, dass vieles von dem, was sie in „Vanilly Sky“ sehen, nur ein Traum von Cruise war, der seit mehr als 100 Jahren in Kryostase, also tiefgefroren konserviert gehalten wird. Die beunruhigenden Elemente der Erzählung seien das Ergebnis eines Fehlers gewesen. Er hat die Wahl, den Traum entweder neu zu starten oder ihn endgültig zu verlassen, indem er von einem Haus springt und wieder zum Leben erweckt wird. In der letzten Szene springt er – man sieht, wie er seine Augen öffnet.
Auf ein paar der unzähligen Interpretationen dieses Finales geht Regisseur Cameron Crowe in den Kommentaren auf der DVD ein. Eine klare Antwort bleibt er jedoch schuldig: „Man möchte, dass die Leute verstehen, worauf man aus ist, und die Frage lautet: Ist das Pendel zu stark in die Richtung geschwungen, in die wir die Dinge erklären? Ich denke schon. Das ursprüngliche Ende war offener, etwas weniger erklärt.“ So müssen wir das Film-Ende wohl so nehmen, wie wir es sehen.
Unerklärliche Film-Enden
Das „Inception“-Ende, das „Birdman“-Ende und das „Vanilla Sky“-Ende: Sie alle haben gemeinsam, dass sie absolut verwirren. Jeder der Filmregisseure bleibt eine klare Antwort auf die Fragen der Zuschauer bis heute schuldig. Aber das muss wohl so sein. Schließlich handelt es sich um Kunst und die ist bekanntlich häufig frei von klaren Interpretationen.
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